Verdächtiger war für die Behörden kein Unbekannter

Verdächtiger war für die Behörden kein Unbekannter
Mohamed M., der sich in Toulouse verschanzt hat, stand unter Beobachtung des französischen Inlandsgeheimdienstes.

Bekannt ist wenig über den Mann, der Toulouse in Angst und Schrecken versetzte. Klar ist nur, dass Mohamed M. der Hauptverdächtige in den Mordfällen an insgesamt sieben Menschen – darunter drei jüdische Kinder – ist. Doch schon vor den Verbrechen war der mutmaßliche Täter für die Behörden in Frankreich kein Unbekannter. In den französischen Medien wird er zahlreicher Vergehen bezichtigt. Auch der Inlandsgeheimdienst DCRI beobachtete den Mann algerischer Abstammung längere Zeit, wie das Innenministerium bestätigte. Der Grund dafür dürften mehrere Reisen nach Pakistan und Afghanistan sein.

Auch seine Kontakte zur radikal-islamistischen Bewegung Forsane Alizza (aus dem Arabischen “Fursan al-Izza”- Die Ritter Ehre) waren laut BFM-TV für die französischen Geheimdienstbeamten von Interesse. Als einer der Hintermänner der Gruppe gilt Mohamed A., der sich Abu Hamza nennt. Der 33jährige aus Nantes präsentierte sich in der Vergangenheit der Öffentlichkeit als Sprecher der Gruppe. Aufgefallen sind die Islamisten bereits öfter: Im Juni 2010 wurden Mitglieder der Gruppe verhaftet, nachdem sie ein McDonald’s-Restaurant in Limoges stürmten. Sie forderten die Gäste auf, McDonald’s nicht zu besuchen, da der Konzern Israel unterstütze. Wenig später, im September 2010, hatten Mitglieder der Forsane Alizza erneut Kontakt mit der Polizei, nachdem sie gefordert hatten, französische Gesetzbücher zu verbrennen. Den letzten großen Auftritt hatten die radikalen Islamisten im April 2011 bei einer Demonstration für den Niqab (Gesichtsschleier, Anm.). Unterstützer dürfte die Gruppe in den Städten Limoges, Caen, Toulouse und im Großraum Paris haben.

Verboten

Verdächtiger war für die Behörden kein Unbekannter

Die salafistische (radikal-islamistische, Anm.) Gruppe wurde vor rund einem Monat in Frankreich verboten, seither tritt sie im Internet unter anderem als F.D.M.I. (Force de Défense Musulmane sur Internet – Muslimische Verteidigungskräfte im Internet) auf. Der Facebook-Auftritt der Gruppe spricht Bände: Anti-israelische und antisemitische Postings stehen auf der Tagesordnung, auch die umstrittenen Aussagen von Susanne Winter zum Propheten Mohammed fanden ihren Weg auf die Fanpage der Gruppe, die über 2500 Online-Unterstützer hat.

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