Russland: Bewegung im Fall Sawtschenko

Wira Sawtschenko wurde an der Grenze der Pass abgenommen
In den Streit zwischen Kiew und Moskau um die in Russland inhaftierte und zu 22 Jahren Haft verurteilte ukrainische Kämpferin Nadija Sawtschenko kommt Bewegung.

In den Streit zwischen Kiew und Moskau um die in Russland inhaftierte und zu 22 Jahren Haft verurteilte ukrainische Kämpferin Nadija Sawtschenko kommt Bewegung – nur in welche Richtung es gehen soll, ist rätselhaft. Wie ihr Anwalt Mark Feigin mitteilte, habe Sawtschenko Formulare und Unterlagen für ihre Auslieferung an die Ukraine erhalten. Geplant sei, diese am Freitag gemeinsam auszufüllen und in der Folge einzureichen. Feigin fügte hinzu, dass bis zu ihrer Auslieferung noch Monate vergehen könnten. Zuletzt hatte es wiederholt Gerüchte über einen möglichen Deal zwischen Kiew und Moskau über den Austausch von Gefangenen – darunter Sawtschenko – gegeben. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA hatte dann auch bestätigt, dass das Verfahren zur Auslieferung Sawtschenkos begonnen habe.

Dann kam diese Nachricht: Sawtschenkos Schwester Wira sei nach einem Gefängnisbesuch am Donnerstag an der Ausreise aus Russland gehindert worden. Nach ihr werde gefahndet, weil sie einen tschetschenischen Richter beleidigt habe, hieß es. Stellen in Kiew berichteten, Wira Sawtschenko sei an der Grenze der Pass abgenommen worden. Da sie zusammen mit dem ukrainischen Konsul in Rostow in einem Diplomatenauto unterwegs gewesen sei, habe sie nicht festgenommen werden können. Nach Stunden an der Grenze sei man schließlich nach Rostow gefahren, wo Wira Sawtschenko im Konsulat die weiteren Entwicklungen abwarten will.

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