Nordkorea: Im Auftrag des Vaters

Nordkorea: Im Auftrag des Vaters
Laut einem Geheimdokument hat der verstorbene Diktator Kim Jong-il höchstpersönlich die Entwicklung von Atomwaffen angeordnet.

Erstmals gibt es einen konkreten Beleg für die Atomwaffenpläne Nordkoreas: Wie japanische Medien berichten, hat der im Dezember verstorbene Staatschef Kim Jong-il höchstpersönlich die Entwicklung von Atomwaffen angeordnet. Das geht aus einem internen Geheim-Dokument hervor, das vermutlich im Februar dieses Jahres für hohe Funktionäre der nordkoreanischen Arbeiterpartei verfasst worden war.

"Aus militärischer Sicht ist es eine Frage der Selbstverständlichkeit, dass wir Plutonium und hochangereichertes Uran für Atombomben verwenden sollten", zitieren die japanischen Zeitungen "Mainchi Shimbun" und "Tokyo Shimbun" aus dem Dokument. Kim Jong-il habe persönlich den "konkreten Auftrag gegeben, eine massive Anzahl von Atomwaffen herzustellen", hieß es weiter in dem Papier, das den Zeitungen zufolge Partei-Funktionären klar machen sollte, dass der neue Machthaber Kim Jong-un an der Strategie seines Vaters zur Entwicklung von Atomwaffen festhalten wolle.

Unter Kim Jong-il waren 2006 und 2009 Plutoniumbomben getestet worden. Der abgeschottete stalinistische Staat ist nach eigenen Angaben im Besitz einer Atomwaffe. Kim Jong-il habe das Land zu "einem Staat im Besitz der Atomwaffe und einer unbezwingbaren militärischen Macht gemacht", heißt es in der Verfassung. Südkoreanischen Experten zufolge bereitet Pjöngjang derzeit einen dritten Atomtest vor. Die USA, Japan, Südkorea und andere Staaten haben für diesen Fall mit einer Verschärfung ihrer Sanktionen gedroht.

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