Kältewelle hält an: Wienerin erfroren

Kältewelle hält an: Wienerin erfroren
Das Wetter bleibt bitterkalt. Am Sonntag erfror eine 86-Jährige. In Europa starben bereits 300 Menschen.

Nach dem Fernwärmeausfall in Salzburg gab es am Wochenende auch in Wien-Liesing ein Problem bei der Versorgung – allerdings waren "nur" 500 Haushalte für rund 24 Stunden unbeheizt. Schuld daran war eine kaputte Leitung in einer Schule.

Tödlich endete für eine 86-jährige Frau hingegen ein Sturz in einer Kleingartensiedlung am Flötzersteig (Penzing). Sie war am Sonntag in der Früh vor ihrem Schrebergarten gestürzt und von ihrem Lebensgefährten offenbar erst nach Stunden gefunden worden. Für die Pensionistin gab es keine Rettung mehr, der herbeigerufene Arzt konnte nur mehr ihren Tod feststellen.  Um solche tragischen Schicksale zumindest bei Obdachlosen zu verhindern, hat das Rote Kreuz 150 Tagesplätze eingerichtet. Das "Hermes"-Quartier in der Landstraße wurde umgerüstet, nun wird dort Suppe ausgegeben.

Kältewelle hält an: Wienerin erfroren

Die kalten Temperaturen bleiben auch die komplette nächste Woche bestehen, an keinem Tag wird es wärmer als minus sieben Grad. In der Nacht auf Dienstag wird es wieder schneien. Auf der Donau ist in Österreich die Schifffahrt zum Erliegen gekommen, obwohl sie erst an einzelnen Stellen wegen Eisbildung unpassierbar ist. Doch sowohl in Bratislava als auch in Deutschland geht nichts mehr. In Österreich stoppt das Eis die Schiffe in Altenwörth, auch die Schleuse Aschach ist gesperrt, so Reinhard Vorderwinkler von der obersten Schifffahrtsbehörde. Das Leid der Schiffer ist aber noch lange keine Freude der Kinder, warnt Vorderwinkler. Um auf die Donau hinauszugehen, ist das Eis viel zu dünn und auch wenn es noch länger kalt bleiben sollte, empfiehlt er, der Eisfläche fernzubleiben. "Ich würde noch sehr lange nicht auf die Donau gehen", wegen der Strömung entstehe ohnehin keine glatte Fläche zum Eislaufen.

300 Tote in Europa

Ganz Europa hat die Eiseskälte im Griff und schon rund 300 Menschenleben gefordert - die meisten davon in der Ukraine und in Polen. In Serbien und Italien löste der stärkste Schneefall seit Jahrzehnten ein Verkehrschaos aus. Zehntausende blieben ohne Strom. Soldaten wurden zu Räumarbeiten eingesetzt. In Italien starben allein an diesem Wochenende 18 Menschen durch die Kälte; in Serbien galt in fast 30 Gemeinden der Ausnahmezustand. Alle Volks- und Mittelschulen sowie Kindergärten sollten diese Woche geschlossen bleiben.

In Großbritannien reichten rund zehn Zentimeter Schnee aus, um ein Verkehrschaos auszulösen. Europas größter Flughafen London-Heathrow strich rund 380 Flüge und damit ein Drittel aller Starts und Landungen für Sonntag. In Frankreich wurde auf dem Flughafen von Toulouse der Verkehr wegen starken Schneefalls zeitweise eingestellt. Busse blieben in den Depots. Aus Belgien und der Schweiz wurden Störungen im Bahnverkehr gemeldet.

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