Wirbel um Interview von SP-Mann Al-Rawi

Wirbel um Interview von SP-Mann Al-Rawi
"Islamgesetz" wie "Aggression in Gaza"? Es steht Aussage gegen Aussage.

Vertreter der Initiative "Soziales Österreich" forderten am Mittwoch den Rücktritt des Wiener Gemeinderates Omar Al-Rawi. Der Grund: Seine Aussagen in einem Interview mit der ägyptischen Presseagentur Mena News. Darin soll Al-Rawi gemäß einer gerichtlich beeideten Übersetzung, die dem KURIER vorliegt, das neue Islamgesetz mit der "israelischen Aggression in Gaza" gleichgesetzt haben.

Al-Rawi sagt, ein Interview einem ägyptischen Korrespondenten gegeben zu haben. Den Vergleich bestreitet er aber vehement. "Jetzt prüft der Rechtsanwalt der SPÖ-Wien eine Klage gegen den Übersetzer oder den Urheber", sagt SPÖ-Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler.

Al-Rawi wird häufig vorgehalten, ein Naheverhältnis zu der islamistischen Muslimbruderschaft zu haben. Er bestreitet es. "Ich werde nie ein Muslimbruder sein", sagte er kürzlich im KURIER.

Aleviten für Islamgesetz

Zum Islamgesetz legte die Religionsgemeinschaft der Aleviten gestern ihre Position vor. Man stehe zu 100 Prozent hinter der Novelle, sagte Bundessekretär Cengiz Duran. Das Gesetz sei ein "Meilenstein in der Geschichte des Islam in Österreich". Duran begrüßt das Verbot ausländischer Finanzierung. "Für die Weiterentwicklung österreichischer Muslime "braucht es Unabhängigkeit". Der Islamischen Glaubensgemeinschaft werfen die Aleviten vor, aus Sorge um den Verlust ihrer Monopolstellung gegen das neue Islamgesetz zu agieren.

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