Darum geht’s am 11. Oktober

Darum geht’s am 11. Oktober
Wahlbeteiligung, Wackelbezirke und welche Parteien neu in den Gemeinderat einziehen könnten.

Am 11. Oktober wählt Wien einen neuen Gemeinderat. Der KURIER hat die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie viele Wiener sind wahlberechtigt?

Insgesamt dürfen am 11. Oktober 1.143.076 Personen wählen. Stimmberechtigt sind alle Wiener, die österreichische Staatsbürger sind und spätestens am Wahltag 16 Jahre alt sind. Auf Bezirksebene dürfen auch EU-Bürger wählen, dort sind 1.327.311 Personen wahlberechtigt. Doch nicht alle dürften in die 1500 Wahllokale kommen, sondern viele mittels Briefwahl wählen.

Wie funktioniert die Wahl per Wahlkarte?

Wahlkarten werden in den Magistratischen Bezirksämtern ausgestellt. Man kann sie aber auch via www.wahlen.wien.at bestellten. Eine für die Briefwahl benutzte Wahlkarte muss bis spätestens am Wahltag 17 Uhr per Post, Boten oder durch persönliches Abgeben bei der zuständigen Bezirkswahlbehörde einlagen.

Wie hoch wird die Wahlbeteiligung sein?

2010 gingen nur zwei Drittel der Wahlberechtigten auch zur Wahl (siehe Grafik). Das dürfte sich heuer ändern. "Das Duell zwischen Bürgermeister Michael Häupl und Heinz-Christian Strache vor dem Hintergrund des Flüchtlingsthemas mobilisiert auch jene Schichten, die zuletzt zu Hause blieben", sagt Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer (OGM).

Wem hilft eine höhere Wahlbeteiligung?

Die SPÖ werde stärker mobilisieren können, analysiert Bachmayer. Allerdings könnten viele Nichtwähler, die einst SPÖ wählten, dieses Mal auch bei der FPÖ ihr Kreuz machen.

Wer bleibt auf der Strecke?

Durch die Präsenz des Flüchtlingsthemas kommen andere Themen kaum mehr durch. "Um hier aufzufallen bräuchte man einen Skandal oder man setzt auf Aktionismus, wie es etwa die Grünen mit ihrem aufblasbaren Hai vorgezeigt haben", sagt Bachmayer. Die ÖVP und die Neos, die auf das Thema Verkehr oder Bildung gesetzt haben, kommen dagegen kaum mehr vor.

Könnte neben den Neos noch eine weitere Partei in den Gemeinderat einziehen?

Unwahrscheinlich. Die Fünf-Prozent-Hürde dürfte für die weiteren landesweit kandidierenden Listen "Wir wollen Wahlfreiheit", "Wien Anders" und "Gemeinsam für Wien" zu hoch sein.

Welche Bezirke könnten einen neuen Bezirksvorsteher bekommen?

Die Grünen machen sich berechtigte Hoffnungen, die Innenstadt-Bezirke 4, 6, 8, 9 sowie Währing zu erobern. Im bisher rot regierten 4. Bezirk könnte aber auch die ÖVP das Rennen machen. Die FPÖ wiederum rechnet sich Chancen auf Platz 1 in Simmering aus. Nach dem überraschenden Wechsel von Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel zur FPÖ wird auch das Rennen im 1. Bezirk spannend.

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