"Was würden Sie ändern?"

"Was würden Sie ändern?"
Hofburg-Kandidaten Hofer, Hundstorfer und Khol stellten sich den Fragen von KURIER-Lesern.

Andreas Khol blickt in die Glaskugel: In seiner ersten Neujahrsansprache würde er auf Pläne für eine "umfassende neue Sicherheitspolitik" Bezug nehmen, mit der sich das Land für Gefahren rüsten und der "Grundwehrdienst von der Fadesse befreit" würde. Noch etwas wäre nach einem halben Jahr in der Hofburg erreicht: "Dass die Bildungsreform über Streiterei hinaus zu Ergebnissen geführt hat."

Mit dem Ende der Oster-Feiertage hat die vierwöchige Intensiv-Phase des Hofburg-Wahlkampfes begonnen. Der KURIER bat Dienstagabend zu einer großen Leser-Diskussion ins Wiener Raiffeisen-Forum, wo sich die Kandidaten Khol (ÖVP), Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Norbert Hofer (FPÖ) den Fragen von 250 Lesern und KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter stellten.

Die Hofburg öffnen

Hundstorfer sagt, er würde in seinen ersten sechs Monaten als Präsident "die Hofburg öffnen, als Plattform für Schülerfragen, Arbeitnehmerfragen, Wirtschaftsfragen", um "die Sorgen direkt zu hören und dann zur Regierung und ins Parlament zu transportieren".

Wie würde sich ein Präsident Hofer bemerkbar machen? "Der Bundespräsident sollte sich stärker einbringen als bisher. Er sollte auch viel Optimismus mitbringen."

Die Menschen im Publikum haben an diesem Abend viele Fragen, die meisten drehen sich in irgendeiner Form um die Flüchtlingsthematik – sei es im Zusammenhang mit Sicherheit, Integration oder Sozialleistungen. Nur selten sind sich die Kandidaten so einig wie bei der Neutralität, die alle drei behalten wollen.

Die Flüchtlinge prüfen

Was würden sie von der Hofburg aus in der Flüchtlingsfrage ändern wollen?

Hofer fordert eine strengere Kontrolle: "Ein Prozent jener, die zu uns kommen, ist bereit, in den Dschihad zu ziehen. Deswegen brauchen wir eine Registrierung." Khol stimmt zu: "Wir wissen, nicht, wer im Land ist. Das ist gefährlich." Er hätte, sagt Khol, schon früher eingegriffen – und Vertreter von Gemeinden, Ländern und Bund damit beauftragt, "eine kohärente österreichische Politik zu entwickeln, wie man unser Land vor einer Überschwemmung schützt, die einer Selbstaufgabe des Staates gleichkommt".

Hundstorfer ist bemüht, in Sachen Integration zu beruhigen: Es gäbe zwar auch in Wien Bezirke mit Problemen im Zusammenleben. "Aber Viertel so wie in Paris oder Brüssel, wo sich die Polizei nicht mehr hineinfahren traut, die haben wir nicht."

Am Ende noch einmal Übereinstimmung: Gegen wen werden Sie in der Stichwahl antreten? Hofer: "Gegen Hundstorfer." – Khol: "Ich auch." – Hundstorfer will nicht über Kontrahenten spekulieren, sieht sich aber auch im 2. Wahlgang.

Am 12. April diskutieren dann Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss mit den KURIER-Lesern und Helmut Brandstätter. Alle Infos dazu finden Sie hier.

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