Wallner: "Müssen Flüchtlingsstrom bremsen"

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP)
Die Ländle-VP warnt vor "Sozialromantik": "Die EU und der Bund müssen den Flüchtlingsstrom einbremsen."

Bis Jahresende geht das Ganze noch gut, bis dahin können alle Flüchtlinge in Vorarlberg weiter untergebracht werden. Aber 2016, so warnte am Mittwoch Landeshauptmann Markus Wallner bei der ersten Landtagssitzung nach der Sommerpause, müsse Schluss sein: "Die EU und der Bund müssen den Flüchtlingsstrom einbremsen."

Der ÖVP-Chef im Ländle versicherte zwar, dass Vorarlberg bis Jahresende die prognostizierten 3500 Flüchtlinge in Quartieren unterbringen und die vom Bund geforderte Asylquote zu 100 Prozent erfüllen werde.

Den aktuellen Andrang, nämlich 100 Flüchtlinge pro Woche, könne sein Land im nächsten Jahr aber nicht bewältigen.

Überstrapaziert

Noch sei die Unterstützung der Österreicher ausnehmend groß – und zwei Drittel der Gemeinden hätten bereits Menschen aus Krisenregionen beherbergt; in Zukunft müssten die Flüchtenden aber mit einer "verpflichtenden Asylquote auf europäischer Ebene" verteilt werden – man dürfe die Hilfsbereitschaft der österreichischen Bevölkerung letztlich nicht überstrapazieren.

Wallners Klubobmann im Landesparlament, Roland Frühstück, forderte ebenfalls einen "humanitären Mittelweg". Und der bestehe eben darin, nicht zu viel "Sozialromantik"aufkommen zu lassen.

Auffallend an der Landtagsdebatte war, dass es zwischen Volkspartei, Freiheitlichen und auch der SPÖ kaum Unterschiede bei den Wortmeldungen gab: FPÖ-Klubobmann Dieter Egger etwa warnte davor, die Probleme der heimischen Bevölkerung zu übersehen.

Viele Wähler hätten den Eindruck, es gehe "nur noch um die Flüchtlinge"; und auch der Parteichef der Vorarlberger Roten, Michael Ritsch, befand, man habe angesichts der rund 60.000 von Armut betroffenen oder gefährdeten Menschen im Land nun den Fokus wieder auf all jene zu richten, die "schon hier leben".

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