Wahlkampfhilfe aus Wien: Nein, Danke

Finanzminister Schelling war einer der weniger VP-Bundespolitiker, die LH Wallner unterstützen durften
Die Abgrenzung zum "Wasserkopf" gehört im Ländle beim Stimmenfang zum guten Ton.

Neos-Chef Matthias Strolz ist die Ausnahme. Wie kein anderer Bundespolitiker tourte er vor der Landtagswahl am morgigen Sonntag durchs Ländle. Das hat gute Gründe: Als gebürtiger Vorarlberger hat Strolz im äußersten Westen Heimvorteil. Und den musste er auch nützen, um der schwachen Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht unter die Arme zu greifen.

Ansonsten ist in Vorarlberg die Abgrenzung zu Wien Trumpf. "Vor allem eigenständig bleiben" lautet nicht von ungefähr ein Wahlkampf-Slogan von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Prominenter Besuch aus der Bundeshauptstadt, die im Westen gerne als "Wasserkopf" bezeichnet wird, war daher selten. Als klar war, dass Michael Spindelegger ein Mann aus dem Ländle als VP-Finanzminister nachfolgt, durfte der Neue aber vorbeischauen. "Es redet sich mit einem Vorarlberger leichter, weil wir beide rechnen können", bemühte Wallner nach dem Treffen mit Hans Jörg Schelling das Klischee.

Verschnupfter Kanzler

Aufmüpfig gegenüber der Bundeszentrale zeigt sich gerne auch die Vorarlberger SPÖ. Dass Bundeskanzler Werner Faymann seine geplante Visite vergangene Woche absagen musste, sei aber dessen Sommergrippe geschuldet gewesen, versichert Reinhold Wallner, Geschäftsführer der Ländle-SPÖ.

So wenig wie in kaum einem anderen Wahlkampf war H.C. Strache von Parteifreunden gefragt. Der FPÖ-Chef hatte am Donnerstag bei einem Clubbing in Hohenems seinen einzigen Auftritt.

Die Grünen versprechen sich von ihrer Bundes-Chefin hingegen offenbar Rückenwind. Eva Glawischnig war mehrfach am Bodensee zu Gast. Das gemeinsame Ziel lautet, die grüne Regierungs-"Westachse" bis nach Vorarlberg zu verlängern.

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