Voves lässt sich blaue Option noch offen

Franz Voves (SPÖ) verhandelt nun doch auch mit der FPÖ.
Verhandlungspoker: Landeshauptmann kauft der SPÖ Zeit.

Aus "einem kleinen Schwarzen" beim roten Landeshauptmann, wie FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek vor dem Gespräch mit Franz Voves gestern gewitzelt hat, dürften dann doch zwei oder drei Tassen Kaffee geworden sein: Eineinhalb Stunden saßen der SPÖ-Landeschef und der blaue Wahlgewinner zusammen ungewöhnlich lang, angesichts der Tatsache, dass Voves mehrfach bekundet hatte, nicht mit den Freiheitlichen koalieren zu wollen.

Eben das wiederholte er laut Kunasek während des Treffens auch – fügte aber das Wörtchen "persönlich" hinzu. Soll heißen: Es handle sich nicht um eine "Parteimeinung". Wie genau die aussieht, das soll bei einer Sitzung des Parteivorstandes geklärt werden; Voves will nun von den Funktionären wissen, ob sie gegen Verhandlungen mit den Blauen sind. Voves, der im kleinen Kreis erklärt, die ÖVP drifte in Richtung Schwarz-Blau, kauft seiner Partei damit zumindest ein wenig Zeit – die blaue Option bleibt ein Stück weit offen.

Beschluss

Die Ankündigung, über Koalitionsgespräche überhaupt nachzudenken, verursacht intern freilich erheblichen Unmut: Michaela Grubesa, Geschäftsführerin der Sozialistischen Jugend und künftig Landtagsabgeordnete, kündigt "erbitterten Widerstand auf allen Ebenen gegen rot-blaue Verhandlungen" an. Seit 2009 gäbe es in der Steirer-SPÖ – analog zur Bundes-Partei – einen Beschluss, wonach SPÖ-FPÖ-Koalitionen ausgeschlossen seien.

ÖVP-Landesobmann Hermann Schützenhöfer tut sich zumindest beim Reden mit den Blauen leichter. Ob er sich von ihnen auch zum Landeshauptmann wählen lassen würde, ließ er auf Anfrage dahingestellt. "Wenn man sich als Zweiter vom Dritten zum Ersten machen lässt, dann muss man das sehr gut begründen."

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