Beamtengehälter steigen im Schnitt um 1,88 Prozent

Fritz Neugebauer
Bei den nächtlichen Verhandlungen haben die Beamten einen Doppelabschluss für 2014 und 2015 erzielt.

Der nächtliche Verhandlungsmarathon hat sich ausgezahlt. Gegen halb 3 Uhr in der früh gab es die Einigung zwischen Regierung und Beamtengewerkschaft: Die Beamten haben bei ihren Gehaltsverhandlungen einen Doppelabschluss für heuer und das nächste Jahr erzielt. Ab März 2014 werden die Gehälter sozial gestaffelt im Schnitt um 1,88 Prozent angehoben, wobei die niedrigsten Einkommen um 2,5 Prozent erhöht werden, die höchsten um 1,5 Prozent. Ab März 2015 bis Ende 2015 steigen die Gehälter dann um 0,1 Prozent über der Inflationsrate.

Am Donnerstag startete die sechste Runde zwischen Regierung und Gewerkschaft Öffentlicher Dienst. Die Einigung wurde nach achteinhalb Stunden erzielt.

Beamtengehälter steigen im Schnitt um 1,88 Prozent
APA16488234 - 16012014 - WIEN - ÖSTERREICH: BM Josef Ostermayer (m./hinten) am Donnerstag, 16. Jänner 2014, vor Beginn der sechsten Runde der Beamten-Gehaltsverhandlungen in Wien. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Die Kosten bezifferteSP-Kanzleramtsminister Josef Ostermayer mit rund 190 Millionen Euro für heuer. Für 2015 stehen sie noch nicht fest, weil sie von der Inflation abhängen.

Regierung und Gewerkschaft zufrieden

Beamtengehälter steigen im Schnitt um 1,88 Prozent
Gehaltsabschlüsse im öffentlichen Dienst seit 2008, Inflationsrate - Säulengrafik, Kurvengrafik Grafik 0080-14-Beamte.ai, Format 88 x 74 mm
Mit der erzielten Einigung für zwei Jahre haben sich in der Nacht auf Freitag sowohl Regierung als auch Gewerkschaft zufrieden gezeigt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, Christian Meidlinger, verwies darauf, dass heuer vor allem die Kleinverdiener über der Inflation von 2,3 Prozent liegen.

Neugebauer betonte, dass es ab März 2015 dann den "vollen Teuerungsausgleich mit einer kleinen Zuwaage" gebe. Damit habe man eine "ordentliche Perspektive", meinte Neugebauer, der von einem "ordentlichen Abschluss" sprach. Die Großkundgebung vor Weihnachten mit rund 40.000 Demonstranten auf dem Ballhausplatz hat seiner Meinung nach dazu beigetragen.

Auch für SP-Kanzleramtsminister Ostermayer haben die Verhandlungen, auch wenn sie lange gedauert haben, ein gutes und zufriedenstellendes Ergebnis gebracht. Es sei gelungen, eine faire Erhöhung und ein budgetär vertretbares Resultat zu erzielen. VP-Finanz-Staatssekretär Danniger betonte, dass sich beide Seiten bewegt haben. Die Beamten würden damit Verantwortung für die Republik tragen und die Republik für die Beamten.

"Budgetneutraler" Abschluss

Ostermayer erläuterte, dass der Abschluss für 2014 annähernd "budgetneutral" sei. Im Budgetplan habe man 180 Millionen Euro eingestellt, nun liege man bei rund 190 Millionen. Neugebauer hingegen verwies darauf, dass man das ursprüngliche Regierungsangebot von 1,0 Prozent plus einer Einmalzahlung von 0,5 Prozent fast verdoppelt habe.

Auch der neue Finanzminister, Michael Spindelegger, sieht dennoch den Budgetpfad in Richtung strukturelles Nulldefizit 2016 nicht gefährdet. Die Vorarbeiten für das Budget 2014 und 2015 laufen auf Hochtouren. Der Budgetfahrplan stehe und werde sukzessive abgearbeitet, versicherte der ÖVP-Obmann am Freitag in einer Aussendung.

Von dem Abschluss profitieren direkt rund 200.000 öffentlich Bedienstete des Bundes und Landeslehrer. Für die rund 260.000 Bediensteten der Länder und Gemeinden dient der Abschluss als Richtschnur.

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