Kärnten ist schuld am Debakel der Hypo Alpe-Adria

Kärnten ist schuld am Debakel der Hypo Alpe-Adria
OGM: SP-, VP-, Grün-Wähler sind sich einig, für FP-Wähler ist hingegen der Bund verantwortlich.

Kaum eine TV-Debatte ohne heftigen Schlagabtausch über die Schuldfrage in der Hypo-Pleite: Muss die Regierung eine Suppe auslöffeln, die ihr dereinst Jörg Haider und seine Getreuen eingebrockt haben? Oder war die Hypo-Notverstaatlichung der eigentliche Skandal, wie das FPÖ und BZÖ – ohne rot zu werden – behaupten? Das OGM-Institut hat für den KURIER die Causa prima der Wirtschaftspolitik in zwei Wellen abgefragt.

Zwischen der ersten KURIER-Umfrage zur Hypo Alpe-Adria im Juni und der jüngsten Erhebung, kam es zu einer leichten Gewichtsverschiebung, sagt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Vor nur drei Monaten waren noch für 47 Prozent der Befragten die Kärntner Politiker am Hypo-Skandal schuld. Jetzt sind es nur mehr 41 Prozent. Im Gegenzug „holten“ die Bundespolitiker auf: von 16 Prozent im Juni auf jetzt 22 Prozent.

Vorwürfe an Fekter

Kärnten ist schuld am Debakel der Hypo Alpe-Adria
Bachmayer: „Die Mehrheit sieht die Schuld noch immer in Kärnten. Im Grunde ist die Einstellung also gleich geblieben. Aber es gibt immer mehr Vorwürfe Richtung Wien und Finanzministerin Maria Fekter. Da bleibt immer etwas hängen.“

Eindeutig ist die Einschätzung der Schuldfrage nach Parteipräferenzen: Deklarierte Wähler von SPÖ, ÖVP und Grünen sind sich mehrheitlich einig (zwischen 57 und 61 Prozent), dass die Schuld in Kärnten liegt. Dass also Umstände wie beispielsweise die Kärntner Landeshaftung für das Milliardendebakel (mit-)verantwortlich zu machen sind. Demgegenüber sagen 52 Prozent der FPÖ-Wähler, dass vielmehr die Bundespolitiker in Wien schuld sind an dem Schlamassel. Für lediglich 18 Prozent der Blauen waren es die Kärntner Politiker, die das Milliardengrab geschaufelt haben. Das zeigen die Umfragedaten des OGM-Institutes.

Bayern, wie wohl seinerzeit über die Bayerische Landesbank (BayernLB) Eigentümer der Kärntner Bank, bleibt in den Augen der Österreicher übrigens weiter „aus dem Schneider“, sagt Bachmayer. Nur drei Prozent der Befragten geben den beteiligten Politikern in München die Schuld.

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