Überholspur für Familien im Finanzamt

Solche Zustände gibt es hoffentlich im Finanzamt nicht
Schlange stehen mit Kindern ist nicht zumutbar, meinen Schelling und Karmasin.

Schlange stehen ist eine leidige Angelegenheit - im Schnitt vergeudet der Mensch 374 Tage seines Lebens mit Warten. Das ist für alle lästig, mit Kindern wird die Warterei manchmal zur Nervenprobe. Deshalb sollen Familien mit Kindern am Finanzamt künftig schneller vorankommen: Finanzminister Hans Jörg Schelling und Familienministerin Sophie Karmasin stellten am Donnerstag am Finanzamt St. Pölten als Pilotprojekt eine "Überholspur" für Familien vor. Die Familienbeihilfe dürfte künftig außerdem automatisch - also ohne Antrag - ausgezahlt werden.

"Beträgt die Wartezeit an den Schaltern mehr als fünf Minuten, wird der Gang zum Finanzamt gerade für Eltern mit Kindern oft zur nervlichen Zerreißprobe", erklärte Schelling in einer Stellungnahme gegenüber der APA. "Daher werden die Kolleginnen und Kollegen im Infocenter in einem solchen Fall einen eigenen Schalter für Familien aufmachen." Das Pilotprojekt am Finanzamt St. Pölten läuft bis nächsten April - fällt die folgende Evaluierung positiv aus, wird es in Etappen auf weitere Finanzämter ausgeweitet.

Schelling und Karmasin arbeiten unterdessen auch einer Verwaltungsvereinfachung bei der Familienbeihilfe: Derzeit müssen Eltern eines Neugeborenen das Kind am Meldeamt anmelden und dann zum Finanzamt, um einen Antrag auf Familienbeihilfe zu stellen. In Zukunft sollen nach den Vorstellungen der Minister die Daten automatisch vom Meldeamt ans Finanzamt gemeldet werden, womit man sich den Antrag erspart. Jährlich sollen so rund 80.000 Anträge pro Jahr wegfallen.

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