Ein Ultimatum an Nachbaur

Kathrin Nachbaur
Nach Paukenschlag im Team Stronach: Rückkehr in die Partei – oder Abwahl als Klubchefin.

Via TV wurde der Machtkampf im Team Stronach am Sonntag ausgetragen. Im ORF-Interview stellte Nationalratsmandatar Robert Lugar Klubchefin Kathrin Nachbaur ein Ultimatum. Sollte sie in die Partei, aus der sie vergangene Woche ausgetreten ist, nicht wieder eintreten, werde "die Lage im Parlamentsklub neu bewertet". Soll heißen: Es drohe ihr die Abwahl als Klubobfrau. Da spreche er "im Namen von Frank Stronach und von sechs der elf Abgeordneten", sagte Lugar.

Dass ihr am Dienstag vergangener Woche von allen Mandataren das Vertrauen ausgesprochen worden sei, liege daran, dass "wir nicht gewusst haben, dass sie die Partei verlassen hat". Sie habe lediglich kundgetan, nicht länger Vizeparteichefin sein zu wollen. Eine Klubobfrau, die sich nicht mit den Werten der Partei identifiziere, "können und wollen wir nicht akzeptieren".

Mit Lugars Aussagen in der Sendung "Im Zentrum" konfrontiert, sagte Nachbaur: "Es ist eine Frage des Stils, Interna nicht medial zu diskutieren." Sie stehe hinter Programm und Werten des Team Stronach. Man müsse ihr aber zugestehen, sich wegen ihrer Schwangerschaft "zurück zu ziehen".

Am Dienstag will sie mit den übrigen zehn Abgeordneten reden. Wird sie Mandatarin bleiben, auch wenn sie als Klubchefin abgewählt wird? "Ja." Hintergrund des Tohuwabohu: Stronach hat Nachbaur ein 140.000-€-Salär der Stronach Group gestrichen – weil die Partei, die 2013 mit 5,7 % in das Parlament eingezogen ist, auf nur noch ein Prozent Zuspruch kommt.

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