Team Stronach: Nachfolger für Parteivorsitz gesucht

Der Magna-Gründer Frank Stronach im Golfclub Fontana.
Parteigründer Frank Stronach stellt Überlegungen zu seiner Nachfolge und zum Amt des Bundespräsidenten an.

Frank Stronach sucht einen Nachfolger als Parteivorsitzender. Das sagte er - mehr oder weniger ernsthaft - am Freitag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Klubklausur seines Teams. Der Austro-Kanadier begründete den Aufruf mit seinem Alter. Zusätzlich stellte er Ideen für das Amt des Bundespräsidenten vor, eine Empfehlung für einen der derzeit möglichen Kandidaten gab es aber noch nicht.

"Ich suche eine Führungsperson." Mit dieser Aussage überraschte Stronach bei der Pressekonferenz anlässlich der Klausur des Team Stronach im niederösterreichischen Bad Erlach. Anforderungen für den Job seien unter anderem "ein bisschen Wirtschafts-Erfahrung" und "guter Charakter". Wie ernst es Stronach mit der Rückzugankündigung gemeint hatte, blieb aber bis zuletzt offen. "Ich mache nur Spaß, aber ich habe ein gewisses Alter", relativierte er auf Nachfrage. Zugleich stellte er seinem potenziellen Nachfolger in Aussicht, weiter zur Verfügung zu stehen.

"Ich mache nur Spaß, aber ich habe ein gewisses Alter"

Auch scheint Stronach noch niemanden konkret als Thronfolger der unter Zerfallserscheinungen leidenden Partei auserkoren zu haben. Aus seinem Team seien jedenfalls alle Mandatare und Funktionäre, die er bei der Pressekonferenz in Wien hinter sich versammelt hatte, geeignet, betonte er, denn "sie waren schon alle Klubpräsident". Auf die Frage, ob es der ehemalige BZÖ-Politiker Peter Westenthaler werden könnte, meinte Stronach: "Ich habe politisch nichts mit ihm zu tun."

Stronach will nicht Bundespräsident werden

Bundespräsident will Stronach jedenfalls nicht werden - "vielleicht in 50 Jahren", merkte er an. Zu den derzeit in Aussicht stehenden Kandidaten Irmgard Griss und Josef Moser meinte er: "ich kenne beide nicht sehr, aber ich habe gehört, es sind nette Leute." Zumindest über ein Treffen mit Griss würde sich der Parteichef laut eigener Aussage freuen, da er gehört habe, es handle sich um eine "sehr anständige und sehr respektierte Frau". Grundsätzlich sei es aber nicht wichtig, ob der Kandidat oder die Kandidatin - "Ich hoffe, dass auch Frauen antreten werden" - einen Titel hat oder nicht.

Konkreter sind die Vorstellungen Stronachs für das Präsidentenamt: Sollten mindestens 10.000 Bürger einen Antrag für ein Volksbegehren stellen, müsse ein "Weisen-Rat" aus 20 Mitgliedern - die Hälfte davon Frauen und fünf davon wechselnde Experten zu den jeweiligen Sachthemen - einberufen werden. Sollten dessen Vorschläge mit der Regierungslinie nicht übereinstimmen, darf der Bundespräsident eine Volksabstimmung initiieren, findet Stronach. Mitglied im Weisen-Rat sollten übrigens nur Personen sein, die mindestens fünf Jahre lang in Österreich zumindest 40.000 Euro jährlich Steuern gezahlt haben.

Auch weitere Ideen des Parteigründers erörtern dessen Abgeordnete bei der Klausur: Etwa jene zu Mitarbeiterbeteiligung, zu einer Steuer- und einer Verwaltungsreform. Letztere könne etwa durch einen "Solidaritätsbeitrag" finanziert werden: Bürger mit einem Einkommen von mindestens 100.000 Euro jährlich sollen dabei fünf Jahre lang zehn Prozent ihres Gehalts beitragen.

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