Team Stronach: Nachbaur soll Klubchefin werden

Spätestens am Donnerstag fliegt Frank Stronach wieder für drei Wochen nach Kanada, bis dahin muss die Wahlschlappe mit dem mageren Ergebnis von 5,8 Prozent analysiert und die Weichen für das Team Stronach neu gestellt sein.

Am Montag um 10.00 Uhr versammelte Stronach seine engsten Vertrauten im Magna-Headquarter im niederösterreichischen Oberwaltersdorf. „Wir werden alles besprechen, aber das kann auch noch den ganzen Dienstag dauern. Im Moment kann ich noch keine konkreten Ergebnisse vorlegen“, so Kathrin Nachbaur am Montagnachmittag.

Kein Kontakt zu Lindner

Und Klärungsbedarf gibt es in einigen Punkten. Wer wird neuer Klubchef? Was passiert mit dem Mandat von Ex-ORF-Chefin Monika Lindner?

Zur Erinnerung: Lindner wollte für Team Stronach ins Parlament einziehen, zog aber ihre Kandidatur nach nur 48 Stunden zurück. „Wir haben mit Frau Lindner noch nicht telefoniert. Aber sie hat gleich nach ihrem Rücktritt erklärt, dass sie das Mandat nicht annimmt. Wir gehen davon aus, dass sie zu ihrem Wort steht“, so Nachbaur.

Darauf muss Ex-Miss World Ulla Weigerstorfer hoffen, denn beharrt Lindner auf ihr Mandat, sitzt die Beauty nicht im Parlament. Linder war für keine Stellungnahme erreichbar.

Lugar vor Ablöse?

Der bisherige Team-Stronach-Klubobmann Robert Lugar hat zwar ein fixes Mandat, scheint aber vor der Ablöse als Klubchef im Parlament zu stehen. Insider vermuten dieser Schachzug ist die verspätete Konsequenz für den Lindner-Rücktritt, denn dieser geht auf Lugars Kappe (er bezeichnete Lindner als „Speerspitze gegen ORF, Raiffeisen und Pröll“).

Schon am Wahlabend ahnte Lugar, dass er zu einem der Schuldigen für die Wahlschlappe gemacht werden könnte. „Frank wird es sicher nicht sein“, so Lugar.

Die heißeste Anwärterin auf den Job als Klubobfrau ist Franks engste Vertraute Kathrin Nachbaur. „Das sortieren wir dieser Tage gerade aus“, so der Kommentar von Nachbaur. Ein Dementi klingt anders. Parteigründer Stronach will als einfacher Abgeordneter im Parlament sitzen. „Ich komme Ende Oktober wieder nach Österreich, um bei der ersten Sitzung dabei zu sein“, so Stronach.

Ex-BZÖler draußen

Trotz des Wechsels zum Team Stronach hat es für zwei Ex-BZÖ-Abgeordnete nicht für einen Sitz im Parlament gereicht. Sowohl der Kärntner Stefan Markowitz als auch der Salzburger Erich Tadler verpasste bei der Nationalratswahl den Einzug ins Parlament. Fix dabei sind dagegen neben Robert Lugar auch Christopher Hagen sowie Martina Schenk.