Stronach auf Ideensuche bei Euro-Gegner

Stronach auf Ideensuche bei Euro-Gegner
Der Neo-Politiker lud „Nord-Süd-Euro“-Erfinder Hans-Olaf Henkel zum Gespräch ein

Wie soll’s mit dem Euro weitergehen?, wurde Frank Stronach am Montag bei einer Podiumsdiskussion der Kleinen Zeitung in Graz gefragt. „Ein schwieriges Thema“, antwortet der Milliardär. Schweizer, Schweden oder Norweger würden aber „nie so deppert sein“, sich dem Euro anzuschließen, und überhaupt: „Eine gemeinsame Währung, das kann es ja nicht sein. Wo kommst denn da hin, wie dumm ist das?“

Aber er sei noch auf Ideensuche und lasse sich von Professoren beraten.

Stringent war seine Haltung zur Eurokrise bisher nicht: Zuerst forderte er eine Rückkehr zum Schilling, die Idee wurde wohl wegen fehlenden Rückhalts in der Bevölkerung wieder verworfen. Dann forderte er 27 unterschiedliche Euro-Währungen. „Es wird dabei ein ganz natürlicher marktwirtschaftlicher Prozess sein, dass sich verschiedene Währungen wieder aneinander koppeln, so, wie das vor der Einführung des Euro der Fall war“, heißt es im Parteiprogramm. Aber endgültig scheint auch diese Forderung nicht.

Stronach auf Ideensuche bei Euro-Gegner

Bei der Ideenfindung helfen könnte ihm jetzt Hans-Olaf Henkel (Bild). Denn wann immer in deutschen TV-Diskussionen ein wortgewaltiger wirtschaftsliberaler Rechtsaußen gesucht wird, ist Henkel zur Stelle. Der ehemalige IBM-Manager und Ex-Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie erfand und propagiert die Trennung der Eurozone in einen harten Nord- und einen weichen Süd-Euro. (In Österreich griff FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache als Erster die Idee Henkels auf und propagiert sie seither.)

Wohlstand verwässern

Stronach (80) lud Henkel (72) Mittwochabend in eine private Managerschule nach Hietzing ein, um mit ihm über das Thema „Wohlstand schaffen anstatt verwässern – wir brauchen eine starke Währung“ zu diskutieren.

Übrigens will Stronach entgegen Statements aus seiner eigenen Partei nicht nur als Spitzenkandidat in die Wahl gehen, sondern auch als Abgeordneter im Plenum Platz nehmen. Und zwar „maximal zwei Turns“, also zwei Legislaturperioden.

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