Strolz: "Neos Alternative zum FPÖ-Wählen"

"Habe nicht vor, in intellektueller Schönheit zu sterben": Neos-Chef Matthias Strolz geht in Kampf-Modus
Neos verschärfen die Gangart gegen das "verfilzte System". Wer Veränderung wolle, solle Neos wählen.

Bei den Wählern steigt der Frust über Rot-Schwarz bzw. in Wien über Rot-Grün – aber den Protest sammelt nur die FPÖ ein. Die Neos schafften nicht einmal im städtischen Graz ein Grundmandat, um in den steirischen Landtag einzuziehen. Und das, obwohl die rot-schwarze Landeskoalition den diesem Wahlkreis 12 % verlor. "Das schmerzt", sagt Neos-Chef Matthias Strolz.

Aber das Problem ist erkannt und wird behoben. "Wir haben brav und fleißig unsere Parlamentsarbeit gemacht, waren mit Tagesordnung und Anträgen beschäftigt. Manche Leute nehmen uns deswegen schon als Teil des Systems wahr. Das sind wir aber nicht. Wir sind angetreten, um dieses müde, verfilzte und verzopfte System aufzubrechen", sagt Strolz.

Neos schalten jetzt vom Arbeitsmodus voll in Kampagnen- und Kampfmodus um. "Ich habe definitiv nicht vor, in intellektueller Schönheit zu sterben", sagt Strolz. In Oberösterreich und Wien wollen die Neos Erfolge einfahren. "Fünfzig Prozent der Wähler wollen Veränderung. Die, die Veränderung wollen, sollen Neos wählen und nicht die FPÖ. Die FPÖ steht für rückwärts-gewandte Veränderung und sie sät Hass. Davor kann man nur warnen, denn wer Hass sät, erntet Gewalt." Neos hingegen stünde für Weltoffenheit, Privilegienabbau, Aufbrechen des verfilzten Systems, vorwärts-gerichtete Veränderung. Strolz: "In Oberösterreich sitzt ein Landeshauptmann auf seinem Thron, und glaubt, das Land gehört ihm. In Wahrheit läuft das Land neben der Spur, auch in Oberösterreich stieg die Arbeitslosigkeit um zehn Prozent." In Wien wiederum würde Rot-Grün inakzeptable Pensionsprivilegien aufrecht erhalten und gleichzeitig Native-Englischlehrer entlassen. Strolz: "An der Macht klammern ist nicht der Boden, auf dem Innovation blüht."

In Wien haben die Neos 1,5 Millionen für den Wahlkampf budgetiert, als Berater heuerten sie den israelischen Kampagnenprofi Tal Silberstein an.

Strolz: "Wir werden unsere Botschaften künftig mehr zuspitzen. Wir müssen auch den Bauch der Wähler erreichen, nicht nur das Gehirn." So plakatierte Wien-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger: "G’scheite Kinder statt g’stopfte Politiker." Die Grenze zum Populismus zieht Strolz so: "Wir können unsere Aussagen und Forderungen sauber mit Konzepten unterlegen und mit Zahlen belegen."

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