"De-Radikalisierungs-Hotline" in Planung

Das Innenministerium will damit auf die steigende Zahl an Extremisten reagieren.

Das Innenministerium plant eine neue Anlaufstelle für besorgte Angehörige, wenn diese "merken, dass ein Familienmitglied beginnt, sich zu radikalisieren“. Ressortchefin Johanna Mikl-Leitner will mit dieser "De-Radikalisierung-Hotline" auf die steigende Zahl an Extremisten reagieren.

Mithilfe der Hotline, die ab der zweiten Jahreshälfte geplant ist, soll abgeklärt werden, welche Ursachen und Hintergründe die vermutete Radikalisierung habe, so Ressortsprecher Andreas Wallner. Man wolle mit anderen Stellen wie etwa der Jugendwohlfahrt zusammenarbeiten, um "rasche Klärung" und "konkrete Hilfe" zu bieten. "Ermittlungsansätze" sollen nicht im Mittelpunkt stehen.

Grundsätzlich sei eine "stärkere Radikalisierung" zu beobachten, vor allem zu Hause, über das Internet. Die Tendenz gehe weg von der "Gruppenradikalisierung".

Syrien-Kämpfer

Rund 80 Personen aus Österreich haben sich nach Syrien begeben, um dort zu kämpfen, sagt Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium. Zehn davon kamen nach Schätzungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) dabei ums Leben. Weitere zehn dürften bereits zurückgekehrt sein und sich derzeit wieder in Österreich aufhalten, erklärte Grundböck unter Verweis auf eine grundsätzlich "diffuse Informationslage".

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