"Enden wollende Lust auf diese FPÖ-Typen"

Mario Kunasek wird neuer steirischer Spitzenkandidat
Verhältnis ÖVP-FPÖ. Grazer-ÖVP gegen Schwarz-Blau / Ex-Blaue werben für Schützenhöfer.

Wegen der zu erwartenden Zuwächse für die FPÖ herrscht in der Steiermark Aufregung bis zur letzten Minute vor Öffnung der Wahllokale. Die Reformpartner SPÖ und ÖVP ärgern sich, dass der ausländerfeindliche Wahlkampf der FPÖ das politische Reformwerk der Landesregierung überdeckt.

Schüren von Fremdenangst

FPÖ-Chef Mario Kunasek, Abgeordneter zum Nationalrat und Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Parlament, setzte im steirischen Wahlkampf auf das Schüren von Fremdenangst, um die FPÖ-Stimmen zu maximieren. Mehrere frühere FPÖ-Politiker kündigen nun den Blauen die Unterstützung auf und rufen zur Wahl von ÖVP-Landesparteichef Hermann Schützenhöfer auf: Die Ex-Abgeordneten Magda Bleckmann und Gerald Grosz sowie die frühere Grazer FPÖ-Stadträtin Maxi Uray-Frick.

Die Grazer Stadt-ÖVP erteilt alle jenen in der steirischen ÖVP, die darauf setzen, mit Schwarz-Blau den Landeshauptmannposten zu erobern, eine Absage. Bernd Schönegger, Geschäftsführer der Grazer Volkspartei: "Wir hatten in Graz eine Arbeitskoalition aus ÖVP, SPÖ und FPÖ. Nach kurzer Zeit hat die FPÖ die Arbeit nieder gelegt. Siegfried Nagls Lust, mit diesen Typen etwas zu machen, ist enden wollend."

Er, Schönegger, arbeite zwar im Landesverteidigungsausschuss im Nationalrat mit Kunasek gut zusammen, aber: "Mit den Leuten hinter Kunasek kann man keine Koalition machen."

Schützenhöfer ablösen?

Der KURIER hatte berichtet, dass es in der steirischen ÖVP Überlegungen gibt, Hermann Schützenhöfer – einen strikten Gegner von Schwarz-Blau – im Falle eines Wahlverlusts abzulösen. Mit Unterstützung der FPÖ solle Siegfried Nagl Landeshauptmann und die Steiermark nach zehn Jahren wieder schwarz werden. "Nach den desaströsen Erfahrungen mit der FPÖ in Graz" erteilt Schönegger dieser Variante nun im KURIER-Gespräch eine "klare Absage".

Die FPÖ hatte bei der letzten Landtagswahl nur elf Prozent erreicht, ihr Höchststand auf Landesebene betrug zu Haiders Zeiten 17,5 Prozent.

Steiermark- und Burgenland-Wahlen am Sonntag ab 14 Uhr im KURIER-Live-Ticker. Ergebnisse ab 16 Uhr.

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