SPÖ will Landesfürst zurückerobern

APA9892196-2 - 20102012 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - SPÖ-Kärnten Vorsitzender Peter Kaiser auf Plakate der jungen SPÖ am Samstag, 20. Oktober 2012, anl. der Wahl des Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2013 im Rahmen einer "Kärnten-Konferenz" in Klagenfurt. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Der SPÖ-Chef will auch vom zweiten Platz aus den Anspruch auf den Chefsessel im Land stellen.

Die Kärntner ÖVP lädt am Dienstag zum Wahlkampfauftakt mit dem Spitzenduo Wolfgang Waldner und Gabriel Obernosterer. Der VP-Chef dürfte Neo-Landesrat Waldner den Platz des Listen ersten überlassen.

Wahlkampfstart der Kärntner SPÖ ist zwar erst am 26. Jänner. Doch die Töne, die Landesvorsitzender und Spitzenkandidat Peter Kaiser am Freitag beim traditionellen Neujahrsempfang der Kaderschmiede Renner-Institut anschlug, sind eindeutig: Wir wollen am 3. März die Nummer eins sein und den Landeshauptmann stellen.

Vor vier Jahren, am 1. März 2009, waren die Roten auf das historische Tief von 28,74 Prozent gesunken, mit einem Rückstand von 16,15 Prozentpunkten auf Wahlgewinner BZÖ (inzwischen FPK). Die Schmach seines Vorvorgängers Reinhart Rohr will Kaiser ausbügeln. Auf konkrete Zahlen will er sich jedoch nicht einlassen. Nur so viel: „Ich traue uns zu, dass ein Dreier vorne steht und wir den Landeshauptmann stellen.“

Ohne FPK

Wie will der Spitzenkandidat das in die Tat umsetzen? Er wäre nicht Peter Kaiser, wenn es dazu nicht theoretische Überlegungen zuhauf gebe. In drei Themenblöcken, fünf Plänen und 33 Punkten sind sie zusammen gefasst. Und sollen Kärnten ändern. „Ich will und kann es machen“, gibt sich Kaiser kämpferisch. „Das habe ich in der Vergangenheit bewiesen.“ Wer ihn zum Landeshauptmann wählen würde, darüber will der SP-Chef nicht spekulieren. „Wir arbeiten mit jedem zusammen, der den neuen Weg für Kärnten gehen will.“ Aus heutiger Sicht komme für ihn jedoch keine Koalition mit den Freiheitlichen infrage: „Das ist für mich mit den derzeitigen Personen nicht vorstellbar.“ Der Absicht von Gerhard Dörfler (FPK), dass die Stimmen stärkste Partei automatisch den Regierungschef stellt, erteilt er eine Absage: „Ich würde auch als Nummer zwei nicht Nein sagen.“

Statt einer „klassischen Materialschlacht“ setzen die Sozialdemokraten auf ihren Apparat. 15.000 Funktionäre werden landauf, landab im Einsatz sein, um Kärnten „zurück in die Zukunft“ (in Anlehnung an Science-Fiction-Film-Trilogie) zu führen. „2013 wird das Jahr der SPÖ“, ist Landesgeschäftsführer Daniel Fellner überzeugt.

Die um ein Jahr vorgezogenen Wahlen in Kärnten sind eine Folge der Skandale rund um das Millionen-Honorar für Steuerberater Dietrich Birnbacher.

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