SPÖ-Wien: Parteigremien treten zusammen

Bürgermeister Häupl am 1. Mai, dahinter Werner Faymann
Gräben innerhalb der Wiener SPÖ wurden am 1.Mai deutlich.

Die Wiener SPÖ trommelt am Montag, ihre Spitzenfunktionäre zu Gremiensitzungen zusammen. Die Treffen wurden bekanntlich kurzfristig vorverlegt und hätten eigentlich erst in drei Wochen stattfinden sollen. Was konkrete Inhalte betrifft, gibt sich die Rathauspartei mit Verweis auf Interna bedeckt. Besprochen werden aber wohl die anhaltenden Konflikte vor allem in puncto Flüchtlingspolitik.

Konkret werden Präsidium, Vorstand und Wiener Ausschuss - das größte Gremium der Wiener Roten - am Vormittag tagen. Es gebe keine offizielle Agenda, erklärte ein Parteisprecher am Sonntag der APA. Als Krisensitzung will man die Sache jedenfalls mitnichten verstanden wissen. Vorverlegt habe man den Termin deshalb, "weil es offenbar Gesprächsbedarf gibt". Gemeint sind damit wohl die Reibereien, die seit Wochen in der Wiener SPÖ schwelen, sich vor allem in der Frage der Flüchtlingslinie manifestieren und nach dem Wahldesaster für Rudolf Hundstorfer noch zusätzlichen Schwung bekommen haben.

Gegensatz Außen- und Innenbezirke

Während Flächenbezirke den restriktiven Kurs von Kanzler Werner Faymann (SPÖ) mehrheitlich unterstützen, setzen hauptsächlich Innenbezirke auf eine konsequente Willkommenshaltung. Zuletzt hatten einander SPÖ-Klubmitglieder sogar öffentlich Rücktrittsaufforderungen und Profilierungssucht vorgeworfen, was Bürgermeister und Landesparteichef Michael Häupl und Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler ausrücken ließ, um sich gegen "konstruierte Spaltungsfantasien" zu verwehren.

Thema werden möglicherweise auch die roten Feierlichkeiten zum "Tag der Arbeit" am Sonntag sein. Nicht nur, dass dem Bundeskanzler hier lautstarken Protest entgegengebrandet ist, waren auch hier die Gräben innerhalb der Wiener Partei sichtbar. Während etwa die Genossen aus Simmering oder Liesing - Faymanns Heimatbezirk - Taferl mit "Werner, der Kurs stimmt!"-Parole mitbrachten, ließ beispielsweise die Margaretener Bezirksorganisation, wo die Stadträtinnen Sandra Frauenberger und Renate Brauner verankert sind, "Anstand statt Notstand" auf ein Transparent schreiben.

Die Gremiensitzungen am Montag sind jedenfalls nicht medienöffentlich. Details wurden deshalb auch am Sonntag erneut nicht preisgegeben.

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