Sind die Container für Flüchtlinge zu teuer?

Container sollen als Unterbringung für Flüchtlinge dienen.
Das Innenministerium kauft um zwölf Millionen Euro 700 Stück. Konkurrenz sagt: Zu teuer.

Vor ein paar Wochen orderte das Innenministerium bei Containex 700 Container zur Unterbringung von Flüchtlingen. Gegenüber Ö1 bestätigte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck, dass die Firma aus Wiener Neudorf den Auftrag bekam - und zwar ohne Ausschreibung. Das sei rechtens, weil es dringend gewesen sei, Flüchtlinge unterzubringen. Und deshalb habe man im Einvernehmen mit der Bundesbeschaffungsgesellschaft eine Direktvergabe gemacht.

Container zu teuer?

Beziffert wird das Volumen des Auftrags auf rund zwölf Millionen Euro - im Schnitt 17.000 Euro für einen Container. Ein Konkurrent des Marktführers Containex erklärte jedoch, dass der Preis viel zu hoch sei. Genauer gesagt seien die 17.000 Euro pro Stück fast doppelt so viel wie ein normaler Wohncontainer als Wochenenddomizil koste, heißt es. Zudem sei es bedenklich, wenn 700 Wohncontainer ausschließlich bei einer Firma bestellt werden, anstatt bei mehreren, die dann auch schneller liefern könnten.

Das Innenministerium habe mehrere Kostenvoranschläge eingeholt, sagte Grundböck. Das Angebot sei das wirtschaftlichste gewesen. Außerdem gelte der Kaufpreis nicht alleine für die 700 Container, die sofort geliefert werden, sondern auch für weitere 500, die in einer zweiten Tranche geliefert werden sollen. Im Kaufpreis enthalten seien dabei auch schon Arbeiten wie die Aufstellung sowie die Sockellegung.

Containex selbst will keine Auskunft geben, ein Sprecher beruft sich auf eine Verschwiegenheitsklausel im Vertrag.

Parlamentarische Anfrage

Die Menschrechtssprecherin der Grünen, Alev Korun, kündigte in einer Presseaussendung an, eine parlamentarische Anfrage zu dieser "Direktvergabe" einzubringen. "Bei einem solchen Umgang mit Steuergeldern, die immer wieder bei gewinnorientierten Unternehmen landen, ist parlamentarische Kontrolle enorm wichtig", erklärte Korun.

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