VP-Haslauer will mit Grünen und Stronach verhandeln

APA12510036 - 28042013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: Die Spitzenkandidaten Astrid Rössler (l., Grüne), LHStv. Wilfried Haslauer (ÖVP), anl. der Fernseh-Pressestunde "Landtagswahl 2013" , am Sonntag, 28. April 2013, in Salzburg. APA-FOTO: BARBARA GINDL
Wahlsieger ÖVP legt sich auf eine 3er-Koalition fest. Die Grünen sind noch zurückhaltend.

Salzburgs ÖVP-Chef Wilfried Haslauer hatte sich am Wochenende viel Zeit genommen, um über alle Optionen nachzudenken. Dienstagabend stimmte das Präsidium einstimmig seinem „mutigen“ Plan zu: Die ÖVP wird die Grünen und das Team Stronach zu Koalitionsgesprächen einladen.

„Eine Koalition mit der SPÖ und Grünen wäre die bequemere Variante gewesen. Aber wir glauben, Rot-Schwarz wurde abgewählt, Veränderungsbereitschaft in der jetzigen Variante ist wesentlich glaubwürdiger“, sagte Parteichef Haslauer nach der Sitzung. Die konkreten Gespräche sollen bereits am Donnerstag starten.

Hans Mayr vom Team Stronach hatte immer betont, mitregieren zu wollen. Doch bei den Grünen wurde das Ergebnis zurückhaltend begrüßt: Zwar hatte sich der Landesausschuss der Partei mehrmals dafür ausgesprochen, lieber mit ÖVP und SPÖ eine große Koalition zu bilden. Aber auch eine Koalition mit ÖVP und dem Team Stronach wurde nie ausgeschlossen. Den Grünen wäre die Variante Schwarz-Rot-Grün lieber gewesen, weil diese Konstellation über eine satte Verfassungsmehrheit im Salzburger Landtag verfügt.

Noch am Abend tagte bei den Grünen ein erweitertes Gremium mit Grünen-Chefin Astrid Rössler an der Spitze. Ein endgültiger Beschluss, ob die Grünen die Einladung zu Koalitionsgesprächen annehmen wird, soll am heutigen Mittwochabend im Landesausschuss fallen. Daran teilnehmen wird nicht nur die Landesspitze, sondern auch die Vertreter der Teilorganisationen und alle grünen Stadträte.

Damit besteht für die Grünen die Chance, nach Oberösterreich, Wien, Kärnten und Tirol im bereits fünften Bundesland mitzuregieren.

Sollten die Verhandlungen erfolgreich sein, bleibt für den großen Wahlverlierer SPÖ nur der Gang in die Opposition, worüber die Funktionäre nicht glücklich sind. Einerseits, weil sie nach Jahren wieder aus der Regierung geflogen sind, andererseits, weil sie bei der Aufarbeitung des Spekulationsskandals als Opposition nicht viel zu gewinnen haben.

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