ÖVP-General Rauch muss Untauglichkeit erklären

Hannes Rauch_ÖVP_Interview Dominik Sinnreich 7.8.2012 ÖVP-Zentrale
Der ÖVP-General kämpft an vorderster Front für die Wehrpflicht. Er selbst soll sich vor dem Bundesheer gedrückt haben.

Mit Verve kämpft ÖVP-General Hannes Rauch dafür, den verpflichtenden Wehrdienst zu erhalten – und dann das. Auf Twitter behauptet ein Tiroler Aktivist, Rauch habe nicht gedient. Dieser sei ursprünglich als tauglich qualifiziert worden, später – und schon in der Politik – als untauglich: „Ein Bundesheer-Drückeberger als Wehrpflicht-Propagandist.“

Stimmt das? Er habe sich nicht gedrückt, sagt Rauch dem KURIER: Bei der Musterung 1989 habe er um Aufschub gebeten – „so wie das jeder tut, der studiert“. 1998 sei er als untauglich bewertet worden: „Ich habe mir bei einem Sportunfall die Kniescheibe gebrochen. Ich hatte einen schweren Knieschaden.“ Wie kommt es dann zu einem Youtube-Video, das ihn beim Tennisspielen zeigt? „Das war bei einem Charity-Turnier zugunsten von SOS-Mitmensch. Ich spiele leidenschaftlich Tennis.“

Pikant: 2011 tat Rauch kund, die ÖVP wolle die Untauglichkeit an die Berufsunfähigkeit knüpfen. „Das hätte zur Folge, dass die Untauglichkeitsrate sinkt und die Tauglichkeitsrate steigt, weil die Berufsunfähigkeit im Arbeits- und Sozialrecht strengeren Kriterien unterliegt.“ Will er das noch immer? Würden andere Tauglichkeitsregeln gelten, spräche nichts dagegen. Er wäre „ein klassischer Fall. Es gibt Tätigkeiten beim Heer, die man trotz eines Knieschadens verrichten kann, etwa Kraftfahrer oder Kanzleikraft. Auch als Zivildiener könnte man arbeiten. Da könnte man wegen eines Gebrechens zwar nicht alles machen, aber etwa ,Essen auf Rädern‘ schon.“

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Hannes Rauch auf Twitter

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