Österreich braucht Zuwanderung – aber wo ist der Plan?

Österreich braucht Zuwanderung – aber wo ist der Plan?
Österreich braucht Zuwanderung, aber wie gehen wir mit diesen Menschen um? Die reflexartige Abwehrhaltung der Politik erschwert eine Strategie, kritisieren Experten.

In den 1970er-Jahren ging die Reihenfolge ungefähr so: Männer, Migranten, Frauen.

Wurden in der Krise die Arbeitsplätze knapp, sicherte man zuerst die Jobs heimischer Männer, erzählt Sozialforscher Bernd Marin. Gastarbeiter wurden in der ersten Rezession zurück in die Heimat geschickt. Und Frauen mussten zurück zu Heim und Herd. „Migranten waren Verschubmasse am Arbeitsmarkt“, sagt Marin, „so wurden sie auch behandelt“.

Die politische Debatte – jüngst etwa über Einbürgerungen –, zeigt bis heute eine gewisse Geringschätzung gegenüber jenen Menschen, die Österreich dringend braucht: Zuwanderer. (Der KURIER startet heute das Portal mehrplatz.kurier.at)

Um die Bevölkerung konstant zu halten, braucht Österreich 21.600 und um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren 44.000 Netto-Zuwanderer (Saldo aus Zuwanderer minus Abwanderer) pro Jahr, erklärt Marin. Um die 40.000 gab es auch 2019 und 2020. Um langfristig die Pensionen zu sichern, bräuchte es – „halten Sie sich fest“, sagt Marin – 225.000 Netto-Zuwanderer jährlich bis 2030. Wobei diese Zahl „völlig illusorisch“ sei.

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