ÖH-Wahl startet für 325.000 Studenten

Podiumdiskussion der Spitzenkandidaten der ÖH-Wahl im Audimax der WU Wien.
Erstmals dürfen auch die Studierenden der Fachhochschulen mitstimmen.

Von Dienstag bis Donnerstag sind fast 330.000 Studenten aufgerufen, ihre Vertretung für die nächsten beiden Jahre zu wählen. Ein Heuler bei den Studenten waren die Wahlen nie (Wahlbeteiligung lag 2013 bei 28 Prozent), dennoch ist die Hoffnung groß, dass erstmals mehr als 100.000 Studenten wählen gehen. Wie der eigentliche Herr über die Unis, Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner sagt, wäre das wichtig, denn, so Mitterlehner: "Je stärker die Legitimation der Studierendenvertretung ist, umso mehr Gewicht hat ihre Stimme bei der Vertretung der Interessen." Also beim Minister selbst.

Facebook-Botschaft

Am Montag mahnte der Bundespräsident. Via Facebook, garniert mit einem animierten Video, rief er den Studenten zu: "Am Dienstag starten die ÖH-Wahlen in ganz Österreich. Liebe Studentinnen und Studenten, geht's wählen! Weil ihr es könnt."

Bis auf das Team Stronach kandidieren von allen Parlamentsparteien eigene Listen, erstmals auch der Neos-Ableger Junos. Diese fordern etwa Studiengebühren nach dem Studium, wenn der Absolvent dann gut verdient.

Elf Listen

Insgesamt buhlen elf Listen um Stimmen für die 55 Sitze in der Bundesvertretung (BV), die verkleinert wurde – 2013 gab es noch 100 Sitze. Wahlberechtigt sind Studenten an allen 22 Universitäten, 21 Fachhochschulen (FH), 17 Pädagogischen Hochschulen (PH; inkl. privater Studienanbieter) und zwölf Privatuniversitäten, die bis zum 31. März ihren ÖH-Beitrag eingezahlt haben.

An Privatunis und den PH darf seit 2003 erstmals wieder mitgewählt werden. Die Fachhochschulen und die Donau-Uni Krems sind heuer überhaupt zum ersten Mal dabei. Damit sind sogar um etwa 75.000 Personen mehr wahlberechtigt als bei der Landtagswahl im Burgenland am 31. Mai.

Um die Stimmen rittern die Fachschaftslisten (FLÖ), die Fraktion Engagierter Studierender (FEST), der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) - sie alle stellen derzeit die Exekutivfraktionen, sowie andererseits die VP-nahen AktionsGemeinschaft (AG), die JUNOS-Studierenden, der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) sowie der Kommunistische StudentInnenverband (KSV) und der Kommunistischen StudentInnenverband - Linke Liste (KSV-LiLi). Erstmals kandidieren „Die Liste“ - der studentische Ableger der Satire-Fraktion „Die Partei“ - sowie die interkulturelle Studenteninitiative „Stulife“.

Keine Prozenthürde

Neu ist, dass die Studierenden der Privatunis erstmals seit 2003 wieder mitwählen dürfen, die Fachhochschulen und die Donau-Uni Krems sind heuer überhaupt zum ersten Mal dabei. Eine fixe Prozenthürde für den Einzug in die BV gibt es nicht, etwa zwei Prozent der Stimmen werden für ein Mandat nötig sein, das wären rund 1800 Stimmen.

Leider stößt auch die Premiere zur Briefwahl auf wenig Interesse – es wurden nur 2918 Wahlkarten beantragt.

Kommentare