ÖH-Stiftung: 2,4 Mio. Euro verspekuliert

ÖH-Stiftung: 2,4 Mio. Euro verspekuliert
Ein Prüfbericht des Rechnungshofes übt harsche Kritik an dem Studentenheimträger.

14 Millionen Euro. So viel hat die Österreichische Studentenförderungsstiftung, gegründet 1957 von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), laut ein Prüfbericht des Rechnungshofes (RH) in Derivatgeschäfte gesteckt. Beschlüsse dazu wurden im Februar 2006 und im Oktober 2008 von der damaligen Geschäftsführung gefasst, schreibt die Presse. Dabei agierte die Geschäftsführung ohne die Einbindung des Kuratoriums der Stiftung. Aus dem RH-Bericht geht hervor, dass die Stiftung bis September 2013 etwas mehr als zwei Millionen Euro verspekulierte. Im Oktober 2014 betrug der Gesamtaufwand für die Derivatgeschäfte bereits 2,41 Millionen Euro. Dabei floss auch Geld in Beratungen: Insgesamt musste die Stiftung dafür 220.000 Euro aufwenden.

Verstöße gegen Studentenheimgesetz

Die Kritik am zweitgrößten Betreiber für Studentenheime in Österreich endet hier nicht: Die Förderungsstiftung hielt sich laut Prüfbericht auch nicht an ihren Stiftungszweck. Das Heimstatut besagt, dass die insgesamt 2100 verwalteten Heimplätze nach Kriterien der sozialen Bedürftigkeit und des Studienerfolgs vergeben werden sollen. Tatsächlich trachtete die Geschäftsführung nach einer vollen Belegung der Heimplätze "zwecks Maximierung der Umsatzerlöse". Von den Studenten wurde nie ein Nachweis des Nettoeinkommens verlangt. Damit einher ging ebenfalls ein Verstoß gegen das Studentenheimgesetz: Dort ist vorgesehen, dass Heimplätze in einem "angemessenen Umfang" an ausländische Studierende zu vergeben ist. Das sieht die Satzung der Stiftung jedoch nicht vor.

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