Neues ÖVP-Programm magerlt Gewerkschafter

Kimberger: Nicht nur das „Gymnasium“ soll ins ÖVP-Programm.
Diskussion im Vorfeld des Bundesparteitages. Die VP will "Gymnasium" explizit im Parteiprogramm erwähnen.

Streng genommen geht es um sehr wenig, nämlich nur um ein einziges Wort: den Begriff "Gymnasium". Die Tatsache, dass die Volkspartei diesen Schultypus explizit in ihrem neuen Parteiprogramm erwähnen will, sorgt im Vorfeld des Bundesparteitages (12./13. Mai) nun allerdings für interne Diskussionen und Unmut.

Wie berichtet, wollen Generalsekretär Gernot Blümel und sein Team das Bekenntnis zum Gymnasium auch im Grundsatzpapier der Partei festhalten – immerhin sei das Gymnasium mehrfach in Diskussion gewesen, so die Begründung. "Wir bekennen uns zum Gymnasium und setzen uns für die Erweiterung der Schulautonomie ein", sollte es ursprünglich im neuen Parteiprogramm heißen.

Das "Problem" dabei: ÖVP-nahe Gewerkschafter und Pflichtschullehrer werten diese Formulierung als Geringschätzung aller anderen Schultypen und Lehrer.

"Die 40.000 Volksschullehrerinnen und -lehrer hätten es sich genauso verdient im Parteiprogramm erwähnt zu werden", sagt Christgewerkschafter Paul Kimberger zum KURIER. "Die explizite Auflistung eines Schultyps ist eine deutliche Schwachstelle im Parteiprogramm."

Generalsekretär Blümel will die Formulierung nun zwar ändern ("Wir bekennen uns zum Gymnasium und allen anderen Schularten in einem differenzierten Schulwesen").

Für die Christgewerkschafter reicht das aber offenkundig nicht aus. Kimberger: "Ich bleibe dabei: Es täte der Volkspartei gut, alle Schultypen explizit zu erwähnen." Die Argumentation der ÖVP-Zentrale, das Gymnasium sei der einzige in Diskussion stehende Schultypus, lässt er nicht gelten: "Im Zuge der Bildungsdebatte werden und wurden ja auch andere Schultypen in Frage gestellt."

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