MH17: Matznetter zweifelt an Abschuss durch Rebellen

Christoph Matznetter, hier noch mit alter Brille, hegt Zweifel an den Konsens-Erklärung zum MH17-Abschuss.
Der Moskau-affine SP-Abgeordnete äußert in ATV-Sendung Bedenken bezüglich der Abschuss-Theorie.

Er ist wohl nicht der einzige Zweifler, aber sicherlich einer der prominenteren in Österreich: Christoph Matznetter, SP-Nationalratsabgeordneter, einst Finanzstaatssekretär und Vizepräsident der österreichisch-russischen Freundschaftsgesellschaft, hat im ATV-Klartext-Interview Zweifel an der Konsens-Erklärung zum Abschuss der MH17-Maschine über der Ukraine geäußert.

„Ich wäre sehr interessiert, wer das wirklich war“, sagte er der SP-Politiker im Interview mit Moderator Martin Thür. „Ich kenne nur Dokumente und Unterlagen, die eher darauf hindeuten, dass es BUK-16-Raketen waren, die von ukrainischen Truppen kommen. Ich weiß, dass der Bundesnachrichtendienst gesagt hat, nein, es waren russische Separatisten. Ich vermisse aber eine klare Darstellung.“

"Wem nützt der Abschuss?"

Die niederländische Expertenkommission habe bislang keine genauen Berichte vorgelegt, die eine russische Beteiligung am Abschuss untermauern würden. Den Hinweis, dass es Indizien gebe, die auf eine Schuld der Separatisten hinweise, ließ Matznetter nicht gelten: "Es gibt BUK-16 von beiden Seiten." Zudem stelle sich die Frage, wem dieser Abschuss nütze. Matznetter wies zudem auf die Option hin, dass die ukrainische Seite den Abschuss gezielt den Separatisten in die Schuhe hätte schieben wollen: Er halte es für möglich, dass unter den Flugzeugen jenes gesucht wurde, das genau im Umfeld der Separatistenstellung gewesen sei - "und dann aufs Knöpferl drückt.“

In puncto Sanktionen wäre dies natürlich fatal, so der SP-Politiker. „Wenn es russische Separatisten waren, dann waren die Sanktionen allemal gerechtfertigt. (…) Wenn es aber umgekehrt war, wenn die Sanktionen erwirkt wurden von ukrainischer Seite, will ich mir gar nicht ausmalen“, so Matznetter, der beste Kontakte nach Russland unterhält. Dass er ein gutes Verhältnis zu Moskau hat, das gerne ähnliche Varianten des Abschusses ventiliert, stellt er auch gar nicht in Abrede - Putin zählt er zu den "schlauesten und gefinkeltsten Staatsführern".

Matznetter im Interview

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