Männerbund regiert Oberösterreich

Doris Hummer unterlag im parteiintern Dreikampf mit Michael Strugl und Max Hiegelsberger.
Hummer muss aus der Regierung, Strugl und Hiegelsberger bleiben.

Der Vorstand der ÖVP Oberösterreich hat dem parteiinternen Dreikampf um nur zwei noch vakante Regierungsämter am Mittwoch ein Ende gesetzt: Doris Hummer, bisher Bildungslandesrätin, verlor in einer Abstimmung ihr Amt. Wirtschaftslandesrat Michael Strugl und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger behalten ihre Posten. Landeshauptmann Josef Pühringer und sein designierter Nachfolger Thomas Stelzer komplettieren die ÖVP-Regierungsmannschaft, die bei der Landtagswahl am 27. September von fünf auf vier Köpfe geschrumpft ist.

Damit wird am Freitag ein reiner Männerbund vom Landtag angelobt. Denn zu den vier ÖVP-Regierungsmitgliedern gesellen sich fünf weitere Herren. Auf Seiten des Koalitionspartners FPÖ sind es Landeschef Manfred Haimbuchner, der bisherige Klubobmann Günther Steinkellner und Elmar Podgorschek. Einziger SPÖ-Landesrat wird Reinhold Entholzer.

Männerbund regiert Oberösterreich
Landesrätin Doris Hummer, ÖVP, Linz, OÖ

Er dürfte das Sozialressort von Parteikollegin Gertraud Jahn übernehmen, die ebenfalls aus der Regierung ausscheidet. Die Grünen sind weiterhin "Ein-Mann-Fraktion" mit Rudi Anschober in der Proporz-Regierung. Landtagspräsident bleibt mit Viktor Sigl (ÖVP) ebenfalls ein Mann.

Ob Doris Hummer der Politik erhalten bleibt, ist offen. Von Pühringer erhielt sie "höchste Wertschätzung", sie habe ein "Rückkehrrecht" in die Landesregierung, sobald ein Amt frei werde. Es sei unangenehm, dass keine Frau in der neuen Regierung ist, sagte der Landeshauptmann.

Zunächst könnte Hummer Klubobfrau der ÖVP im Landtag werden, sie hat sich Bedenkzeit erbeten.

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