Junge Grüne fordern Gewaltverzicht bei Demo

Protest: Wie in Wien demonstrieren in Linz alljährlich die Gewerkschaft und andere Organisationen gegen den Burschenschafter-Ball
Die Polizei rechnet bei den Protestaktionen in Linz nicht mit Ausschreitungen.

Die Jungen Grünen Oberösterreich appellieren im Vorfeld des Linzer Burschenbundballs am Samstag an die Teilnehmer der Gegendemonstration, sich friedlich zu verhalten. Gewaltbereitschaft und Vandalismus würden dem antifaschistischen Anliegen nur schaden, so Sprecher Simon Seher in einer Presseaussendung mit Landesparteichefin Maria Buchmayr. Die Exekutive rechnet nicht mit Ausschreitungen.

Nach dem Akademikerball in Wien wurde den Jungen Grünen von Bundesparteisprecherin Eva Glawischnig zwischenzeitlich sogar der Rausschmiss angedroht, weil sie ihre Domain für Gegner der Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatten und darauf der Slogan "Unseren Hass den könnt ihr haben!" zu lesen war. In Oberösterreich will die Partei offenbar vorbauen: "Wir haben einen laufenden engen Kontakt zu den Jungen Grünen und haben auch in dieser Causa ein sehr offenes Gespräch geführt", betonte Buchmayr. Die Parteijugend werde sich nur an friedlichen Protesten beteiligen.

"Gewalt, Vandalismus oder auch die Unterstützung von gewaltbereiten Gruppierungen kommen für uns niemals infrage, werden von uns kategorisch abgelehnt und schaden auch dem antifaschistischen Anliegen", stellte Seher klar. Die Jungen Grünen OÖ würden als Teil der Plattform "Linz gegen Rechts" zwar "eindringlich, laut, aber absolut friedlich" gegen den Burschenbundball auftreten.

Polizei rechnet nicht mit Ausschreitungen

Die Polizei rechnete vorerst nicht mit Ausschreitungen bei der Demonstration. Es werde rund um das Palais Kaufmännischer Verein ein Platzverbot geben, erklärte David Furtner von der Landespolizeidirektion Oberösterreich auf APA-Anfrage. Über dieses und mögliche Verkehrsbehinderungen werde man voraussichtlich noch am Donnerstag die Öffentlichkeit informieren.

Wie viele Beamte im Einsatz sein werden, wollte Furtner aus taktischen Gründen nicht verraten. Angemeldet sei die Kundgebung für 300 bis 500 Teilnehmer. Es habe im Vorfeld konstruktive Gespräche mit den Veranstaltern gegeben, betonte er. Auch Buchmayr sprach der Exekutive ein Lob aus: "Man geht klar einen anderen Weg als in Wien", die Polizei signalisiere "nicht Konfrontation, sondern Gelassenheit", so die Grünen-Chefin.

Neben der für Samstag angesetzten "Ersten Linzer Tanz-Demo" des Bündnisses "Linz gegen Rechts", in dem u.a. sozialdemokratische, grüne, kommunistische, gewerkschaftliche und kirchliche Organisationen sowie der KZ-Verband und das Mauthausen Komitee vertreten sind, ist für Freitag eine weitere Demo angekündigt. Diese "Burschi-Tour" startet bei der Stadtwerkstatt. Dazu werden rund 50 Teilnehmer erwartet.

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