Hypo-Skandal: Wer vom U-Ausschuss profitiert

Hypo-Skandal: Wer vom U-Ausschuss profitiert
Grüne punkten am meisten als Aufklärer. Schlusslicht: Nicht Haiders Erben, sondern die ÖVP.

Wer kann aus dem Hypo-Untersuchungsausschuss politisches Kapital schlagen? Wer punktet in der Bevölkerung als Aufdecker, wer gilt als Zudecker? Kurz: Wem nutzt, wem schadet der U-Ausschuss? Eine aktuelle OGM-Umfrage im Auftrag des KURIER ergibt ein sehr klares Bild.

Von den vier Oppositionsparteien, die den U-Ausschuss eingesetzt haben, gehen die Grünen als deutliche Gewinner hervor: 39 Prozent der Befragten sagen, dass die Grünen "viel" zur Aufklärung des Milliarden-Skandals beitragen; nur 28 Prozent empfinden, dass die Grünen "wenig" beitragen. Am zweiten Platz landen die Neos, auch ihnen wird großer Aufklärungsfleiß attestiert. OGM-Meinungsforscherin Karin Cvrtila führt den Umfrage-"Sieg" auf Grünen-Vize Werner Kogler zurück. "Kogler ist sehr exponiert, man sieht ihn oft im TV. Und er war schon vor den Akten-Schwärzungen als Hypo-Aufdecker positiv aufgefallen."

Verlierer

Hypo-Skandal: Wer vom U-Ausschuss profitiert
Klarer Verlierer in dieser ersten Zwischenbilanz über die Startphase des U-Ausschusses ist die ÖVP. Nur neun Prozent der Befragten sagen, dass die Abgeordneten rund um VP-Frontfrau Gabriele Tamandl "viel" zur Aufklärung des Kärntner Debakels beitragen. 56 Prozent sagen, sie tragen "wenig" bei.

Abgrenzung Die Werte der SPÖ sind im Vergleich besser, bemerkenswerter findet Cvrtila aber das nahezu gleich gute Abschneiden der FPÖ – obwohl die Blauen früher durch die Verbindung zu Kärnten und Jörg Haider eher im Zentrum des Skandals standen, als aufseiten der Aufklärer. Cvrtila: "Das ist erstaunlich. Strache ist es offenbar gelungen, sich von der alten Haider-Partei abzugrenzen."

Generell lasse sich sagen, dass die Image-Frage eng mit der Akten-Schwärzungs-Debatte zusammenhänge. Die Opposition könne hier punkten, die Regierungsparteien würden sich trotz des neuen Gesetzes hinter dem Bank- und Amtsgeheimnis verstecken. Cvrtila: "Und da reagieren die Menschen allergisch."

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