Grasser: "Versuche mich über Wasser zu halten"

Muss Karl-Heinz Grasser Steuern nachzahlen?
Grasser gibt im ORF-Schauplatz zu Protokoll, wie es derzeit um seine wirtschaftliche Lage bestellt ist.

Vor gut drei Jahren noch gab sich Karl-Heinz Grasser angriffslustig: Wann immer er von Medien mit der BUWOG-Affäre oder mit Details seiner Vermögensverhältnisse konfrontiert wurde, wehrte sich der frühere, an Erfolg gewöhnte Finanzminister wortreich. Einmal verlas er in einer ORF-Sendung sogar Fanpost.

Rund vier Jahre nach dem Start der Ermittlungen gibt der frühere Lieblings-Schwiegersohn der Nation im am Donnerstag angesetzten ORF-Schauplatz zu Protokoll, wie es derzeit um seine wirtschaftliche Lage bestellt sei. In der Sendung wird anhand der vielen Korruptionsfälle der Frage nachgegangen, ob es in Österreich eine Zweiklassen-Justiz gibt.

Grasser spricht offen über seine finanzielle Situation und über seine Haltung gegenüber der Justiz. Längere Verfahren würden die Betroffenen – es sei denn sie seien Millionäre – wirtschaftlich ruinieren. In Österreich könne man in so einem Fall gar kein Geschäft mehr machen, weil es Vorurteile gebe. Grasser: „Es ist extrem mühsam.“

Womit er sein Geld verdiene, beantwortet er so: „Ich versuche mich halt über Wasser zu halten.“ Im Vergleich zu anderen habe er das Glück, früher ganz gut verdient zu haben. Einen damals angesparten Polster brauche er jetzt auf.

Vom Rechtsstaat sei er enttäuscht: „Ich bin desillusioniert, was den Rechtsstaat betrifft, weil ich nie gedacht hätte, dass so etwas möglich ist.“

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