Kärntner Holding auf der Millionen-Suche

Causa Birnbacher: Gestern endete die Frist für die Rückzahlungsvorschläge von sechs Millionen.

Es geht um sechs Millionen Euro, inklusive der Gutachter- und Prozesskosten sind es sogar sieben. Diese will sich die Kärntner Landesholding zurückholen, seit das Höchstgericht das Urteil in der Causa Birnbacher bestätigt hat. Der Steuerberater hatte das Millionen-Honorar zu Unrecht bezogen. Jene, die es ausgezahlt haben, will die Holding nun schröpfen. Bis Freitag hatte die Holding allen Beteiligten eine Frist gesetzt – auch den Erben von Jörg Haider, allen voran Claudia Haider.

"Wir wollen jeden Cent zurück", heißt es aus der Holding. Noch laufen keine Klagen oder Exekutionen. Aber wenn keine Rückzahlungen einlangen, dann schreckt die Holding vor diesem Schritt nicht zurück. "Wir haben uns die Exekutionstitel gegenüber allen Beteiligten gesichert. Wenn sie die Millionen nicht zurückzahlen, dann werden wir uns auf zivilrechtlichem Weg den Exekutionstitel auch gegen die Familie Haider holen", heißt es. Die Möglichkeit dafür sieht man im Urteil von Richter Manfred Herrnhofer, der "Haider und damit quasi einen Toten mitverurteilt hat", so die Holding.Denn die Chancen stehen schlecht, dass beim Quartett Josef Martinz (4,5 Jahre Haft), Ex-Holding-Vorstand Hans-Jörg Megymorez (drei Jahre Haft), Dietrich Birnbacher (Fußfessel noch bis 15. November) und Ex-Vorstand Gert Xander (zwei Jahre), die noch ausstehende Summe hereingebracht werden kann. Die beiden Ex-Holding Vorstände sind bereits im Privatkonkurs. Kärntens Ex-ÖVP-Chef Martinz besitzt einen Campingplatz, sitzt aber seit Mai in Haft. Bleibt nur mehr Birnbacher, der allerdings das Honorar von sechs Millionen kassiert hat. Bis jetzt hat er 980.000 Euro zurückgezahlt. Einen Steuerbescheid auf zwei Millionen hat Birnbacher bei der Finanz erfolgreich bekämpft, das Verfahren schwebt noch. Sollte die Finanz die zwei Millionen zurückzahlen müssen, gehen sie direkt an die Holding. Seine Familie beschenkte Birnbacher mit Immobilien. "Ich verstehe, dass die Holding das Geld zurückhaben will. Herr Birnbacher kann nicht mehr zahlen, als er bekommen hat", so Anwalt Richard Soyer. Claudia Haider schweigt zu den Vorgängen. Vom KURIER wurde sie am Telefon damit konfrontiert und blieb wortlos. Es gab nicht einmal ein "Kein Kommentar".

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