Juraczka will Schul-Rankings veröffentlichen

Manfred Juraczka
"Für mehr Wettbewerb" begründet der Wiener VP-Chef seinen Vorstoß.

Der Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka fordert im Gespräch mit dem KURIER eine totale Transparenz bei den Bildungstest-Ergebnissen aller Schulen. "Wettbewerb zwischen Schulstandorten ist für mich ein Mittel, um sicherzustellen, dass die Qualität steigt." Konkret fordert er Schul-Rankings auf Basis der vorliegenden Leistungstests. "Die Ergebnisse der Bildungsstandards und des PISA-Tests, nur auf den Schulstandort bezogen, sollten endlich veröffentlicht werden."

Erst dann sei für Eltern klar, wie Schulen abschneiden. Weniger gute Schulen würden identifiziert und könnten dann gezielt durch mehr Personal und Ressourcen unterstützt werden, um wieder aufzuholen. Dass Bildungsministerin Heinisch-Hosek aufgrund eines "Datenlecks" derzeit diese Tests nicht durchführen lässt, hält er für eine "fadenscheinige Ausrede: Wir brauchen diese Tests, um unser Bildungssystem weiterentwickeln zu können."

Generell sei er gegen ein Ende der AHS, er möchte jedoch die vorhandenen Neuen Mittelschulen (NMS) "aufwerten und weiterentwickeln" – und zwar in Richtung der "Wiener Mittelschulen", wo es unter anderem ein erfolgreiches Kurssystem gibt.

Druck will Juraczka auch aus den Volksschulen nehmen: "Wir brauchen hier eine echte Notenwahrheit. Das ist derzeit ein Problem. Kein Mensch weiß etwa, warum es in Wien 22. in den Volksschulen so viele 1er-Schüler wie in keinem anderen Bezirk gibt." Das Problem sei, dass die Noten bisher nicht vergleichbar seien: "Wir sollten den Wiener Lesetest vom Frühjahr in den Herbst vorziehen und das Ergebnis in die Noten der Schüler einfließen lassen." Damit gebe es auch keinen Druck der Eltern mehr auf die Volksschullehrer, um den eigenen Kindern eine bessere Note zu ermöglichen.

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