In der ÖVP Tirol droht neue Privilegiendebatte

Dr.Bruno Wallnöfer
Grüne kritisieren die Bezüge des TIWAG-Chefs Dr. Bruno Wallnöfer.

Kaum sind die Wogen rund um die Affäre Mader und seiner Gratis-Wohnung geglättet, droht der ÖVP Tirol neues Ungemach. Konkret geht es jetzt um den Vorstandsvorsitzenden der TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) Dr. Bruno Wallnöfer.

Der 67-Jährige geht mit Jahresende in Pension und dann stehen ihm eine Beamtenpension, eine Politikerpension und eine Pension von der TIWAG zu. Die Beamtenpension der Stadt Innsbruck bezieht Wallnöfer bereits seit dem Jahr 2006. Die macht über 4100 Euro aus und Wallnöfer hat sich gegen die Politiker-Pension entschieden (die hätte "nur" 3500 ausgemacht und dann hätte die Bezügebegrenzung gegriffen), berichtet das Ö1-Morgenjournal.

Bruno Wallnöfer sagt gegenüber Ö1, er sei jeden Cent wert gewesen und hätte bei der TIWAG das Doppelte verdienen müssen. Er habe dem Land hunderte Millionen Gewinn gebracht. Seine TIWAG-Pension werde nur 1.600 Euro brutto im Monat betragen, und für Beamten- und Politikerpension habe er immer Beiträge bezahlt. Was auch niemand bestreitet.

Kritisiert wird, dass Wallnöfer zwar ab 1973 städtischer Beamter war, aber praktisch nie als solcher gearbeitet hat. Er arbeitete immer politisch für die ÖVP, dafür kriegt er die Politikerpension. Daneben hat Wallnöfer den Verlauf der Beamtenpensionszeiten optimiert. Er blieb als Chef der ausgegliederten Kommunalbetriebe und sogar als Chef der Landesgesellschaft TIWAG städtischer Beamter, bis die Pension 2006 zur Auszahlung kam.

Der Klubobmann der Grünen im Tiroler Landtag, Gebi Mair, sieht das alles sehr kritisch: Wenn es rechtens war, so sei es doch moralisch in Frage zu stellen.

Rückendeckung bekommt Wallnöfer von ÖVP-Landesgeschäftsführer Martin Malaun, der fragt, was an einer Beamtenpension nicht in Ordnung sein solle.

Die Grünen fordern jetzt ein Sonderpensionen-Begrenzungsgesetz und erwägen auch eine umfassende Prüfung der TIWAG-Pensionen durch den Landesrechnungshof.

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