Hypo darf höchstens noch 2,2 Milliarden kosten

Nur wenn Kärnten, Bayern und die Anleihe-Gläubiger mitzahlen, schafft die Hypo die EU-Vorgabe.

Nach dem Mega-Verlust von 2,7 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2013, der durch 2,5 Milliarden Euro aus der Staatskasse abgedeckt wurde, ist die Hypo Alpe-Adria Bank noch längst nicht aus dem Gröbsten draußen.

Vorstandschef Alexander Picker hofft zwar immer noch, dass sich seine Prognose vom Vorjahr ausgeht, wonach die Bank die Steuerzahler nur noch zwischen null und vier Milliarden Euro kosten werde. Was er nicht sagt: Vier Milliarden Zuschuss sind laut EU-Vorgaben gar nicht mehr erlaubt. Nachdem die Bank für die Bilanz 2013 zusätzlich 750 Millionen Euro vom Steuerzahler und heuer allein bis September 700 Millionen bekommt, bleiben von den von der EU genehmigten Beihilfemilliarden nur noch 2,2 Milliarden bis 2017 offen. So viel und nicht mehr darf die Republik Österreich noch in diese Bank stecken, lautet die Vorgabe.

Was passiert, wenn sich das nicht ausgeht, weiß derzeit niemand. Sicher ist aber, dass der EU-Plan nur möglich ist, wenn Gläubiger kräftig mitzahlen: Die ehemalige Hypo-Mutter BayernLB hat noch 2,3 Milliarden Euro in der Hypo stecken, Inhaber von Nachrang-Anleihen 900 Millionen und das Land Kärnten soll 500 Millionen beisteuern.

Verkäufe am Balkan

Hypo darf höchstens noch 2,2 Milliarden kosten
Hoffnungen setzt Picker auf einen erfolgreichen Verkauf der Tochterbanken am Balkan. "Wir haben die Institute ausgeputzt. Der Anteil fauler Kredite beträgt nur noch zehn bis zwölf Prozent", sagt er. Es gebe eine Reihe von Interessenten, bis Jahresende könnte es zum einem Abschluss kommen. Zumindest 500 Millionen sollte diese Transaktion in die Kassen spülen.

Auch die Gründung der Abbaueinheit im September sollte einiges Geld bringen. Solange die Hypo eine Bank ist, muss sie Milliarden vorhalten, um die Regeln der Finanzaufsicht zu erfüllen. Als Abbaueinheit braucht sie das nicht. Damit wird also Liquidität frei. Die gut 17 Milliarden Euro an Geschäftsvolumen, die die Hypo in die Abbaueinheit verschieben will, sollten dank der freien Liquidität bald schrumpfen – und so auch Österreichs Staatsschulden.

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