Häupl sucht Lösung mit anderen SPÖ-Ländern

Häupl, Faymann auf der 1. Mai-Tribüne
Nach Wiener Partei-Sitzungen bleibt Termin für den nächsten Bundesparteitag offen

Die Krise in der SPÖ kocht weiter.

Auch ein Sitzungsmarathon der Wiener SPÖ-Gremien bringt nach ersten Informationen an den KURIER keine Lösung. Im Fokus der Diskussionen steht die Vorverlegung des Bundesparteitags vom November auf einen früheren Termin vor dem Sommer.

Faymann scheut früheren Termin

Im November muss sich Werner Faymann statutengemäß einer Wiederwahl als Parteiobmann stellen. Er fürchtet offenbar eine Ablöse oder ein sehr schlechtes Wahlergebnis, denn er will den Parteitag keinesfalls vorverlegen. Seine Anhänger in der Wiener SPÖ - allen voran Nationalratspräsidentin Doris Bures - bestehen daher auf einem November-Termin.

Faymanns Kritiker hingegen haben am 1. Mai lautstark seinen Rücktritt und einen sofortigen Bundesparteitag gefordert.

Kein Verlierer

Beide Seiten sehen sich im Anschluss an die montägigen Wiener Sitzungen als Sieger: Die Faymann-Fans feiern, dass es keinen Vorverlegungs-Beschluss gibt und interpretieren dies dahingegehend, dass es bei November bliebe.

Die Faymann-Kritiker sagen, der Termin für den Bundesparteitag sei nun offen, die bisher offiziell geltende Festlegung auf November sei "aufgeweicht".

Wie aus Teilnehmerkreisen zu erfahren ist, soll Bürgermeister Michael Häupl selbst vorgeschlagen haben, sich beim Termin des Bundesparteitags nicht festzulegen. Nun sei geplant, dass Häupl mit den anderen Landesparteivorsitzenden Gespräche aufnimmt, die Lage checkt und Lösungen für die Krise erarbeitet.

Drei Landeschefs für Vorverlegung

Die Landesparteivorsitzenden von Kärnten, der Steiermark und Salzburgs haben sich bereits öffentlich für einen baldigen Bundesparteitag deklariert. Im Burgenland hat sich die rechte Hand von Landeshauptmann Hans Niessl, Klubobmann Robert Hergovich, für eine Vorverlegung ausgesprochen. Dagegen ist die SPÖ-Vorarlberg und jene Oberösterreichs. In Tirol ist der Landesobmann für November, die Stadt Innsbruck für eine Vorverlegung. In Niederösterreich ist Landesparteichef Matthias Stadler ebenfalls auf Faymann-Linie, große Bezirke wie Wiener Neustadt oder Schwechat sind für ein Vorziehen.

Eine Entscheidung könnte bis zum vorverlegten Bundesparteivorstand am kommenden Montag fallen. Der Termin des Bundesparteitags wird laut SPÖ-Statut vom Bundesparteivorstand festgelegt.

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