Häupl: "Die ÖVP kann uns nicht ewig hinhalten"

Bürgermeister Michael Häupl
Michael Häupl bekräftigt den Wunsch nach einer Steuerreform und Vermögenssteuern.

Meinungsumfragen sehen seine SPÖ derzeit bei 37 bis 41 Prozent, die absolute Mehrheit ist nicht auszumachen. Wiens Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Häupl glaubt dennoch daran, bei der nächsten Landtagswahl eine Chance auf die absolute Mandatsmehrheit zu haben.

Natürlich sei das Ziel ambitioniert und die Möglichkeit zu scheitern größer, als es zu schaffen.

"Aber deshalb muss man es probieren", sagte Häupl am Samstag im Ö1-Interview. "Auch ein riesiger Berg sieht, wenn man unten steht, unbezwinglich aus. Umso mehr freut man sich, wenn man den Gipfel erklommen hat." Um den Zustand der Bundesregierung macht sich der Wiener SPÖ-Chef in diesen Tagen keine Sorgen: "Wenn man über eine Position ringt, ist ja deswegen noch nicht eine Beziehung gescheitert."

Nur dann, wenn "gar nichts" mehr gehe, etwa bei der Verwaltungs-, Schul- oder Steuerreform, dann müsse man über Konsequenzen nachdenken. "Aber davon", so Häupl, "sind wir noch weit entfernt." Gerade beim Thema Steuerreform sieht der Genosse freilich wenig Spielraum nachzugeben. "Die SPÖ wird und kann das Nein der ÖVP zu Vermögenssteuern nicht akzeptieren."

Um die Lohnsteuern zu senken seien Vermögenssteuern unumgänglich. Geht’s nach Häupl, muss die Steuerreform 2015 kommen. Die ÖVP könne die SPÖ hier "nicht ewig hinhalten". Apropos ewig: Für Häupl wird die Gemeinderatswahl 2015 jedenfalls die letzte Wahl, die er schlagen will. "Bei der nächsten Wahl wäre ich dann 70."

Die Hofburg reizt ihn als Aufgabe dann nicht mehr. "Andere" würden wohl darüber nachdenken, ob sie am Ende ihrer Karriere noch Bundespräsident werden sollen. "Ich", sagt Häupl, "tue das aber sicher nicht."

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