Frauenanteil nach Wahlen etwas verringert

Oberösterreichs Landesregierung: Gruppenbild ohne Dame.
Keine Frau in der oberösterreichischen Landesregierung - Höchster Anteil in der Tiroler Regierung.

Die Zahl der Frauen in der Spitzenpolitik hat sich nach den Landtags- und Gemeinderatswahlen in Oberösterreich und Wien ein wenig verringert. Dies liegt insbesondere an Oberösterreich, ist es doch das einzige Bundesland mit einer rein männlichen Landesregierung. Aber auch in Wien ist die Zahl der Frauen in der Regierung (inklusive nicht amtsführender Stadträte) von sechs auf fünf zurückgegangen.

Die Zahl der weiblichen Landtagsabgeordneten ist in Oberösterreich nach der Wahl im September von 25 auf 20 oder prozentuell von 44,6 auf 35,7 Prozent gesunken. Auch gibt es laut Unterlagen von Werner Zögernitz (ÖVP), Leiter des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen, weniger Bürgermeisterinnen (um fünf weniger) in Oberösterreich. In Wien ist die Zahl der weiblichen Regierungsmitglieder nun etwas geringer (fünf statt sechs), im Wiener Landtag (Gemeinderat) ist sie hingegen etwas höher (von 33 auf 37; von 33 auf 37 Prozent).

29,3 Prozent

Die Zahl der Frauen in Landesregierungen (inklusive der nicht amtsführenden Stadträte in Wien) ist somit von 25 auf 22 zurückgegangen. Der Frauenanteil unter den 75 Regierungsmitgliedern beträgt somit nur mehr 29,3 Prozent. Den höchsten Frauenanteil in einer Landesregierung gibt es in Tirol, wo exakt die Hälfte weiblich ist. In Wien (inklusive der nicht amtsführenden Stadträte) beträgt der Anteil 38,5 Prozent (fünf von 13), in Niederösterreich genau ein Drittel (drei von neun). Im Burgenland, in Kärnten, in Vorarlberg und Salzburg sind je zwei von sieben Regierungsmitglieder Frauen (28,6 Prozent). In der Steiermark beläuft sich der Frauenanteil auf ein Viertel (zwei von acht) und in Oberösterreich auf null.

Die Zahl der Landtagsmandatarinnen sank gering von zuletzt 143 auf 142, das ist ein Anteil von 32,3 Prozent (440 Landtagsabgeordnete insgesamt). Prozentuell die meisten Frauen sitzen im steirischen Landtag mit 39,6 Prozent, gefolgt von Salzburg (38,9 Prozent), Wien (37 Prozent) und Oberösterreich (35,7 Prozent). In Salzburg und der Steiermark gibt es außerdem Landtagspräsidentinnen. Unter den Landeschefs gibt es nach der Abwahl von Gabi Burgstaller (SPÖ) in Salzburg 2013 keine einzige Frau mehr.

Österreichweit amtieren im November 2015 nur noch 137 Bürgermeisterinnen (6,5 Prozent) gegenüber 141 im ersten Halbjahr. In Oberösterreich wurden es um fünf weniger, in Salzburg kam eine Ortschefin hinzu. Spitzenreiter unter den Ländern ist hier Niederösterreich mit 57 Bürgermeisterinnen (von 573 Ortschefs), das ist ein Frauenanteil von 9,9 Prozent. Es folgen Vorarlberg mit 7,3 Prozent (sieben von 96) und Oberösterreich mit 6,6 Prozent (29 von 442). In Salzburg ist der Frauenanteil unter den Bürgermeistern am kleinsten (2,5 Prozent).

Der Frauenanteil in der Bundesregierung mit 14 Mitgliedern beträgt 28,6 Prozent oder vier Frauen, je zwei von der SPÖ und zwei von der ÖVP. Werden die Staatssekretäre eingerechnet, sind es fünf Frauen von 16 Mitgliedern (31,25 Prozent).

Im Nationalrat beträgt der Frauenanteil 30,6 Prozent, wo 56 der 183 Abgeordneten Frauen sind. Erstmals gehören laut Zögernitz zwei Frauen keiner Fraktion an (vormals FPÖ bzw. Team Stronach). Das Präsidentenamt im Nationalrat hat mit Doris Bures (SPÖ) eine Frau inne. Der Bundesrat zählt - von insgesamt 61 Mandataren - 19 Frauen (31,1 Prozent).

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