Frank Stronach: "Länder sollen sich umbenennen, wenn sie wollen"

Frank Stronach: "Länder sollen sich umbenennen, wenn sie wollen"
Der Parteigründer erklärt, warum er den Landesparteien nahelegt, sich abzuspalten und neue Partei-Namen zu suchen.

Seit zwei Wochen schwirrt das Gerücht durch den Blätterwald, Frank Stronach habe die Lust an seinem Spielzeug Politik verloren. Mit weitreichenden Konsequenzen für das Team. Sein Parlamentssessel bleibt bis zum offiziellen Rücktritt, der für Anfang 2014 erwartet wird, leer. Aber auch seinen Namen will der Milliardär dem Team Stronach entziehen, und auch den Geldhahn hat er der Partei offenbar abgedreht. Bis die erste Tranche der Förderung fließt, ringt Team-Stronach-Klubchefin Kathrin Nachbaur ums Budget. Einige Länderchefs erhielten in den letzten Tagen von Nachbaur einen Bettelanruf, ob sie ihren Beitrag für die Kredit-Tilgung nicht erhöhen können – insgesamt sollen 10 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren an die Bundespartei zurückgezahlt werden.

Wer weg will, soll gehen

Stronach selbst, der Weihnachten in Kanada verbringt und mit dem Bau von Einkaufszentren beschäftigt ist, hat bislang zu den Gerüchten geschwiegen. Der KURIER erreichte den Milliardär am Telefon in Übersee. „Die Länderparteien können sich aussuchen, ob sie sich weiterhin Team Stronach nennen wollen. Wenn sie gehen wollen, können sie gehen. Wer bleiben will, muss sich aber an die Werte halten und bei einer Umbenennung müssen die Länder die Schulden an die Bundespartei weiter abzahlen.“

Warum er keinen Wert auf die Länderparteien legt, argumentiert Stronach mit zwei Sätzen: „Wir können nicht so viele Hände halten. Wir haben uns für eine junge Partei einfach zu viel zugemutet.“

Das ist zwar noch kein offizieller Entzug des Namens Stronach, aber zumindest eine indirekte Aufforderung zur Trennung von der Bundespartei. Kärntens Landesrat Gerhard Köfer, der nach der Nationalratswahl gegen Stronach rebellierte, zeigt sich überrascht: „Das ist eine neue Situation, die wir in Kärnten breit diskutieren müssen. Wenn Frank wieder nach Österreich kommt, werden wir das besprechen.“

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