Rosenkranz unter Druck

APA11699686 - 01032013 - ST. PÖLTEN - ÖSTERREICH: Kundgebung der FPÖ NÖ "NÖ-Wahl: Schlussveranstaltung im Wahlkampf" am Freitag, 01. März 2013, in St. Pölten. Im Bild: Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
Am Donnerstagabend tagte der Landesparteivorstand - Klubobmann Waldhäusl drohte mit Misstrauensantrag.

Nach der Wahlschlappe in Niederösterreich wächst der Druck auf FPÖ-Landeschefin Barbara Rosenkranz. Am Donnerstagabend muss sich die Spitzenkandidatin vor dem Landesparteivorstand verantworten - und es dürfte recht ungemütlich werden: Ihre Parteifreunde, allen voran Landtags-Klubobmann Gottfried Waldhäusl, drohen Rosenkranz mit einem Misstrauensantrag. Waldhäusl fordert in den Oberösterreichischen Nachrichten eine "Veränderung". Er selbst wolle die Parteiführung aber nicht übernehmen, sagte er im ORF.

Die Freiheitlichen hatten bei der NÖ-Wahl 8,2 Prozent der Stimmen erlangt, was ein Minus von 2,3 Prozentpunkten darstellt (vorläufiges Endergebnis). Damit sind zwei Landtagsmandate weg. Rosenkranz hatte ungeachtet harscher Kritik auch von Bundes-Obmann Heinz-Christian Strache argumentiert, die FPÖ sei im "Duell" zwischen Landeshauptmann Erwin Pröll und Herausforderer Frank Stronach zerrieben worden. Sie denke nicht an einen Rückzug - "ich bleibe".

Suche nach "Vernunftlösung"

Das ist Waldhäusl nicht genug. Rosenkranz sollte sich besser zuerst der Diskussion in den Gremien stellen und dann "darüber entscheiden, was man persönlich macht", sagte er im Ö1-Mittagsjournal. Es gehe nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern "um die Zukunft der Partei".

Den Rücktritt seiner Chefin forderte er nicht explizit, deutete aber an, man könnte ihr "einen geschäftsführenden Obmann zu Seite stellen, der dafür Sorge trägt, dass man hier ein wenig umdenkt". Es brauche einen "Kompromiss", eine "Vernunftlösung". Wenn sich allerdings "tatsächlich herausstellen sollte, dass hier Personen nur an sich selbst denken", dann "muss man wahrscheinlich die Vertrauensfrage stellen". Er selbst plane nicht, die Parteiführung zu übernehmen, es brauche neue Köpfe, so Waldhäusl.

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