FPÖ holt Islamkritiker Wilders nach Wien

FPÖ holt Islamkritiker Wilders nach Wien
Der niederländische Politiker wird zum Thema Europa und Islamisierung in der Hofburg einen Vortrag halten.

Ende März wird der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders in der Wiener Hofburg sprechen. Er kommt auf Einladung der FPÖ, wie auf der Website der blauen Parteiakademie verkündet wird. Das Thema der Veranstaltung soll "Europas Bedrohung durch die Islamisierung" sein.

Eine Teilnahme ist nur unter Anmeldung und mit Ausweis möglich. Das lässt auf erhöhte Sicherheitsvorkehrungen schließen.

Wilders gilt laut Spiegel Online als der Prototyp des Populisten mit antimuslimischer Agenda schlechthin. Er und seine Partei für die Freiheit provozieren gerne: Der Islam sei keine Religion, sondern eine faschistische Ideologie. Islamische Kopftücher nennt er "Kopflumpen". Gegen Wilders wurde 2010 wegen Volksverhetzung ermittelt.

Empörung

Die Reaktionen sind dementsprechend harsch am Montag: Die Grünen und die SPÖ zeigen sich empört. So erklärte der Wiener Landesparteisekretär der SPÖ, Georg Niedermühlbichler, die Veranstaltung diene offenbar "islamophober Stimmungsmache" und es dürfe nicht sein, dass ein historisch bedeutender Ort für "dumpfe Hetze" missbraucht werde.

Die Grünen-Politiker Albert Steinhauser und Harald Walser betonten in einer Aussendung, es sei "völlig inakzeptabel", dass die im Eigentum der Republik befindliche Hofburg "zunehmend zum Aufmarschort von Rechtsextremen" werde. Bereits bei dem inzwischen von der FPÖ in der Hofburg veranstalteten Burschenschafterfest, dem "Akademikerball", hatte es Kritik an der Betreibergesellschaft gegeben. Auch internationale Medien hatten von dem rechten Gesellschaftstreffen berichtet.

Von der Betreibergesellschaft gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe von SPÖ und Grünen. Auch der Termin wurde zunächst nicht bestätigt.

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