Foglar will Hundstorfer nicht noch einmal beerben

Starke Gewerkschaftsachse: Foglar, Hundstorfer
ÖGB-Chef nimmt sich aus Nachfolge-Rennen für Hofburg-Kandidaten der SPÖ.

Bis spätestens April 2016 muss die Wahl des Bundespräsidenten stattfinden. Und aufseiten der SPÖ wird immer klarer, dass Sozialminister Rudolf Hundstorfer für das höchste Amt im Staat kandidieren wird.

Nicht nur das fast schon überschwängliche Lob von Bundeskanzler Werner Faymann im ORF-Sommergespräch (ein "hervorragender Kandidat") erregte Aufmerksamkeit, auch Hundstorfer selbst kokettiert immer deutlicher mit einer möglichen Kandidatur.

Er will zwar erst im Dezember öffentlich kundtun, wie er sich letztlich entschieden hat. Doch schon vor wenigen Tagen sagte Hundstorfer in den Oberösterreichischen Nachrichten auf die Frage, ob er gern Bundespräsident wäre: "Das Amt bringt eine hohe Verantwortung mit sich, und ich würde nicht Nein sagen."

Einer, der hingegen klar "Nein" sagt, ist ÖGB-Präsident Erich Foglar. Er galt bisher als aussichtsreichster Nachfolge-Kandidat Hundstorfers im Sozialressort, nimmt sich jetzt aber selbst aus dem Rennen.

Foglar war es, der Hundstorfer schon einmal – Ende 2008 – beerbte, als der damalige ÖGB-Präsident Hundstorfer Sozialminister wurde – und der frühere Metaller-Gewerkschafter und gelernte Werkzeugmacher Foglar an die Spitze des Gewerkschaftsbundes nachrückte. Aber sowohl auf die Frage, ob er der nächste Sozialminister werde, als auch auf die Frage, ob er denn überhaupt Sozialminister werden wolle, sagte Foglar zum KURIER klar und deutlich: "Nein".

Kommt nicht ein anderer hochrangiger Gewerkschafter zum Zug, durchaus denkbar wäre wohl auch der Chef einer Teilgewerkschaft, ist laut parteiinterner Gerüchteküche eine Rochade innerhalb der SPÖ-Regierungsmannschaft vorstellbar.

In diesem Falle käme wohl Sabine Oberhauser zum Zug. Die Ärztin war von 2009 bis zur ihrer Bestellung zur Gesundheitsministerin 2014 Vizepräsidentin im ÖGB. Aber auch sie zeigt wenig Ambition: "Ich bin Gesundheitsministerin, auf diese Aufgabe konzentriere ich mich. An solchen Spekulationen beteilige ich mich nicht."

Kommentare