Flüchtlinge: 18.000 Quartierplätze auf Abruf

 
Sonderrichtlinie für Hilfsorganisationen lief aus - Fördervolumen seit Herbst rund 50 Mio. Euro

In Österreich werden aktuell rund 18.000 Plätze für einen etwaigen Flüchtlingsansturm in Evidenz gehalten. Betreut wurden und werden diese Notquartiere von Hilfsorganisationen, wobei die Sonderrichtlinie für die Förderungen mit Ende Juni ausgelaufen ist. Seit vergangenem Herbst wurden laut Innenministerium rund 62 Mio. Euro an die NGOs ausbezahlt.

Im Vorjahr wurde basierend auf einer Sonderrichtlinie des Bundes für Förderungen ein Prozedere für die Betreuung von Transitflüchtlingen mit den NGO vereinbart. Dieses sah vor, dass die Hilfsorganisationen ihre Kosten monatlich beim Innenministerium einmelden und diese für das Vormonat rückerstattet bekommen. Seit Herbst 2015 belief sich diese Summe auf 62 Mio. Euro.

Innerhalb kürzester Zeit 18.000 Plätze verfügbar

Die Sonderrichtlinie lief wie vereinbart Ende Juni aus. Nun gehe es um "Vorhalteleistungen": Für den Fall, dass es wie im vergangenen Jahr kurzfristig großen Bedarf gibt, wird eine Struktur aufrechterhalten, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber der APA. Konkret handelt es sich um rund 7.000 feste Plätze sowie weitere Möglichkeiten, sodass insgesamt 18.000 Plätze innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung stehen. Mit den Hilfsorganisationen sei hierzu bereits eine Vereinbarung getroffen worden, lediglich mit der Stadt Wien gebe es noch "konstruktive Gespräche".

Sollten im Falle eines Flüchtlingsansturms wieder Notquartiere benötigt werden, werde es weitere Gespräche mit den Hilfsorganisationen über die Leistungen geben, meinte der Sprecher.

Für die Quartiere, die derzeit in Evidenz gehalten werden, fallen laut Gerry Foitik vom Roten Kreuz lediglich geringe Kosten an. "Die Vorsichtsmaßnahme ist gerechtfertigt, das passt so", meinte er im Gespräch mit der APA. Der Bundesrettungskommandant geht aber davon aus, dass es keinen staatlich organisierten Flüchtlingstransit wie im Vorjahr mehr geben wird.

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