Jobs für Flüchtlinge: WKÖ unterstützt AK-Prämienidee

Flüchtlinge dürfen jetzt schon dazuverdienen.
Jene Arbeitgeber, die Flüchtlingen einen regulären Arbeitsplatz bieten und eine entsprechende Integrationsleistung erbringen, sollen eine Prämie bekommen.

Die Wirtschaftskammer begrüßt den Arbeiterkammer-Vorschlag, Arbeitgeber zu subventionieren, wenn sie Bezieher der Mindestsicherung zum Kollektivvertragslohn anstellen. Die Idee zum Umbau der Mindestsicherung in eine Beschäftigungsförderung gehe in die richtige Richtung und entspreche der von der Wirtschaft vorgeschlagenen Integrationsprämie für Flüchtlinge, sagte WKÖ-Vertreter Martin Gleitsmann.

Jene Arbeitgeber, die Flüchtlingen einen regulären Arbeitsplatz bieten und eine entsprechende Integrationsleistung, etwa bei Spracherwerb und Vermittlung handwerklicher Fähigkeiten, erbringen, sollen diese Prämie bekommen, deren Höhe an der Mindestsicherung hängen soll. "Mit diesem Vorstoß verfolgt auch die AK das von der Wirtschaft forcierte Prinzip von 'Fordern und Fördern'. Denn die Mindestsicherung darf keine Inaktivitätsfalle sein", betonte der Leiter der sozialpolitischen Abteilung in der Wirtschaftskammer.

WKÖ für Ein-Euro-Jobs

Im Gegensatz zur Arbeiterkammer will Gleitsmann aber trotzdem am Modell der Ein-Euro-Jobs festhalten: "Auch jene Personen, die am Arbeitsmarkt aus welchen Gründen auch immer vorerst keinen Job finden, brauchen ein passendes Angebot. Mittels Ein-Euro-Jobs für gemeinnützige Tätigkeiten - etwa in Gemeinden - könnten sie Sprach-und Arbeitsqualifikationen erwerben und so den Weg in die reguläre Arbeitswelt finden."

Auch die Industriellenvereinigung unterstützt den AK-Vorschlag. Die IV habe für anerkannte Flüchtlinge bereits mehrfach befristete Einstiegsjobs in den regulären Arbeitsmarkt ähnlich wie Skandinavien vorgeschlagen, sagte Generalsekretär Christoph Neumayer.

"Das Auslaufen der 15a-Vereinbarung zur Mindestsicherung ist dringend als Chance zu nutzen, die Mindestsicherung daher in diesem Sinne zu reformieren", meinte Neumayer am Freitag in einer Aussendung. Er plädierte insgesamt für die durchgehende Sicherstellung entsprechender Arbeitsanreize u.a. durch den verstärkten Einsatz von Sachleistungen anstelle von Geldleistungen sowie den Einsatz von Bonusmodellen, um den Wiedereinstieg zu fördern. Ebenso wie die Wirtschaftskammer will aber auch die Industriellenvereinigung trotzdem an Ein-Euro-Jobs im gemeinnützigen Sektor festhalten.

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