EADS macht sich Sorgen um Reputation

EADS macht sich Sorgen um Reputation
Der Konzernchef des deutschen Flugzeugherstellers will interne Ermittlungen, um die Schmiergeldvorwürfe aufzuarbeiten.

Dem Management des deutschen Flugzeugherstellers EADS bereiten die mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von 15 Eurofightern an die Republik Österreich nun zunehmend Kopfzerbrechen. Wie das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hat EADS-Boss Tom Enders in einer internen Sitzung deponiert, man müsse in der Causa endlich in die Offensive kommen. „Ich will diese Angelegenheit so rasch wie möglich aufklären. Dieser Fall belastet unser Verhältnis zu Österreich und seinen Streitkräften und nicht zuletzt auch unser Ansehen und unsere Glaubwürdigkeit“, soll Enders bei einem Treffen im kleinen Kreis am Mittwoch gesagt haben.

Laut Spiegel hat EADS die britische Kanzlei „Clifford Chance“ mit einer Aufarbeitung der Schmiergeldvorwürfe beauftragt.

Heiner Hugger, Leiter der Frankfurter Niederlassung der Sozietät, soll für Enders bzw. den Konzern ein „umfassendes Bild“ der komplexen Angelegenheit erarbeiten. Die Untersuchung ist durchaus pikant. Denn nachdem in Österreich ein U-Ausschuss zum Thema Eurofighter installiert worden war, hat EADS im Jahr 2007 den Verkaufsvorgang geprüft, dabei aber keine Unregelmäßigkeiten entdeckt – zumindest keine, die man öffentlich präsentieren konnte oder wollte.

Laut Spiegel wurde der EADS-Konzern von den vor drei Wochen von der Wiener Justiz angestrebten Hausdurchsuchungen an drei Standorten völlig überrascht. Zehn der 14 Verdächtigen sind ehemalige Mitarbeiter von EADS.

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