Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

Generalstabschef Commenda, Verteidigungsminister Doskozil und Bundespräsident Heinz Fischer
Bundesheer verabschiedete sich von Heinz Fischer. Am Nachmittag war noch Michael Häupl zu Gast.

Am morgigen Freitag ist es endgültig so weit: Nach zwölf Jahren geht die Amtszeit von Bundespräsident Heinz Fischer zu Ende. In den vergangenen Tagen hatten sich zahlreiche namhafte Persönlichkeiten zum Abschiedsbesuch angemeldet. Als letzten offiziellen Gast begrüßte das Noch-Staatsoberhaupt am Donnerstagnachmittag schließlich Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in der Hofburg.

Fischer empfing den "ganz alten Freund von mir" im Maria-Theresien-Zimmer und gab ihm beim kurzen Fototermin "herzliche Grüße" an die Wiener Landesregierung, den Gemeinderat und das Rathaus mit. Dann zogen sich die beiden zum Vier-Augen-Gespräch zurück - wobei man offenbar nicht vorhatte, mit Alkohol anzustoßen. "Wir trinken jetzt einen Kaffee, nur damit das klar ist", betonte Fischer augenzwinkernd.

Mit dem Stelldichein Häupls schließt sich gewissermaßen der Kreis von Fischers Amtszeit. Denn der scheidende Bundespräsident hatte an seinem ersten Arbeitstag, dem 9. Juli 2004, Häupl als ersten politischen Gast empfangen.

Großer Zapfenstreich

Am Abend verabschiedete sich auch das Bundesheer von seinem Oberbefehlshaber. Am Programm des Festakts im Inneren Burghof der Hofburg standen auch eine große Flaggenparade und eine Showvorführung der Garde. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) würdigte Fischer anlässlich der Verabschiedung als "idealen Oberbefehlshaber": "Er war immer stark interessiert an den Vorgängen im Bundesheer, er war ein großer Unterstützer des Heeres und hat immer wieder auch den Wert des Heeres für unser Land hervorgehoben." Der Minister hoffte denn auch auf künftige Unterstützung Fischers, der auch als Privatperson "mit einer gewichtigen Stimmer in der Öffentlichkeit ausgestattet sein wird".

Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

MILITÄRISCHER FESTAKT FÜR BP FISCHER ZUR BEENDIGUN
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

MILITÄRISCHER FESTAKT FÜR BP FISCHER ZUR BEENDIGUN
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

MILITÄRISCHER FESTAKT FÜR BP FISCHER ZUR BEENDIGUN
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

MILITÄRISCHER FESTAKT FÜR BP FISCHER ZUR BEENDIGUN
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

MILITÄRISCHER FESTAKT FÜR BP FISCHER ZUR BEENDIGUN
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

MILITÄRISCHER FESTAKT FÜR BP FISCHER ZUR BEENDIGUN
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ABSCHIEDSBESUCH VON BGM. HÄUPL BEI BP FISCHER
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

ABSCHIEDSBESUCH VON BGM. HÄUPL BEI BP FISCHER
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

Abschiedsbesuch des Bundesministers für Justiz, Dr…
Häupl als letzter Gast bei Bundespräsident Fischer

Abschiedsbesuch des Bundesministers für Justiz, Dr…

Fischer sprach dem Heer seinen Dank aus und wünschte für die Zukunft alles Gute. "Das Bundesheer ist für die Sicherheit eines jeden einzelnen Österreichers wichtig", sagte der scheidende Präsident. Es gebe wenige Länder, wo die Garde ihre Aufgabe so präzise erfülle wie in Österreich, meinte er. Im Blick zurück sagte Fischer, zwölf Jahre seien eine lange Zeit. Es habe sich viel getan in der Sicherheits-, Verteidigungs- und in der Außenpolitik.

Als Geschenk überreichte der Präsident der Garde ein symbolisches Signalhorn für Österreich. Doskozil gab dem passionierten Wanderer Fischer im Namen des Bundesheers einen prall gefüllten Wanderrucksack mit auf den Weg. Zum Abschluss der Feierlichkeiten wurde noch traditionell der Große Österreichische Zapfenstreich dargeboten

Letzte Rede vor der Bundesversammlung

Am Freitag, dem 8. Juli, ab 10 Uhr veranstalten die beiden Parlamentskammern ihm zu Ehren eine Festsitzung, bei der das Staatsoberhaupt ein letztes Mal in dieser Funktion eine Rede halten wird. 20 Minuten wird Fischer Zeit gegeben, Botschaften an das offizielle Österreich zu richten. Dieses ist im historischen Sitzungssaal des Parlaments wie stets in solchen Fällen umfassend vertreten. Neben der Regierung und den Vertretern von National- und Bundesrat sind auch unter anderem die Spitzenrepräsentanten der Religionsgemeinschaften und der Höchstgerichte geladen.

Hinzu kommen noch fünf Jugendliche, die bei Fischers erster Präsidenten-Kür Erstwähler waren und von Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) zu der Festsitzung geladen sind. Auch eine kurze Unterredung der heute 30-Jährigen mit dem Bundespräsidenten ist geplant.

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Valentinstag 2016; CARINA KARLOVITS Valentinstag…
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Empfang

Feierlich ist schon Fischers Empfang. Der Bundespräsident wird von Nationalratspräsidentin Bures und Bundesratspräsident Mario Lindner (SPÖ) persönlich abgeholt und später auch unter Fanfaren-Klängen in den Sitzungssaal begleitet. Die Chefs der Parlamentskammern werden in kürzeren Reden dann die Leistungen Fischers noch einmal würdigen, ehe er selbst das Wort ergreift.

Begleitet wird die gesamt rund einstündige Festsitzung von den Wiener Philharmonikern, die unter anderem ein Mozart-Stück zum Besten geben. Das Musik-Programm wurde übrigens mit den Vorstellungen Fischers abgestimmt.

Gegen elf Uhr wird dieser letzte Termin von Bundespräsident Heinz Fischer beendet sein.

Kein neuer Präsident

Eigentlich sollte ja nach der Verabschiedung der neue Bundespräsident angelobt werden. Angesichts der vom VfGH verfügten Neuwahl (am 2. Oktober) wird jedoch fürs erste das Nationalratspräsidium als Kollegialorgan die Aufgaben des Staatsoberhaupts übernehmen müssen.

Morgen muss Heinz Fischer den Türschlüssel abgeben. Jenen zur Hofburg, in der er zwölf Jahre lang residiert hat. Anfangs war der Jurist als reiner Staatsnotar wahrgenommen worden, eher farblos, steif. Politisch hielt sich der einstige SPÖ-Spitzenpolitiker weitgehend zurück. Vorsichtl-und-Rücksichtl prägte sein Handeln. Die abwägende Geste mit den Händen symbolisierte das.

Das Ausgleichende behielt Fischer in der zweiten Bundespräsidentenperiode bei. Jüngst in der ORF-Pressestunde darauf angesprochen, sagte der 77-Jährige: Er sei nie einer gewesen, der auf den Tisch haut. Das würde weder seinem Rollenverständnis entsprechen, noch sei das sein Naturell.

Im Umgang wurde Fischer zusehends lockerer. Selbst bei Lenkern anderer Länder hakte er sich bei offiziellen Besuchen amikal ein. Dass ihn die Satiriker Grissemann und Stermann als "Bitte!-Danke!-Guten Morgen!"-Brüllenden parodierten, kreidete er ihnen nicht an. Fischer sah es pragmatisch: Das helfe, das Oberhaupt des Staates zu popularisieren.

Es war unübersehbar: Fischer empfand das – gut dotierte – Amt nicht als Bürde. Es hat ihn erfreut. Zum Abschied wird ihm nichts nachgeschrien. Es gibt ein leises: Servus!

karin.leitner@kurier.at

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