Die Frauen und das "Gwirks mit der Quote"

Die Frauen und das "Gwirks mit der Quote"
"ATV Klartext": Karmasin, Ablinger und Unternehmerin Steinberger-Kern über den Weg zur Gleichberechtigung

Seit Jahrzehnten fordern Frauen Quoten, um in Politik und Wirtschaft an die Schalthebel der Macht zu kommen. Mit enden wollendem Erfolg.

Die SPÖ hat zwar eine Frauenquote, bei Parteirebellin Sonja Ablinger hat sich die Partei aber selbst nicht an die eigene Quotenregelung gehalten. ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin fordert eine flexible, freiwillige Quote, um die Wirtschaft nicht zu belasten. Und Unternehmerin Eveline Steinberger-Kern spricht über die Hindernisse vieler Frauen am Weg nach oben. Viele wollen Gleichberechtigung, über den Weg zu Halbe-Halbe ist man sich aber uneinig. Die drei Frauen sind heute zu Gast in der Sendung „Klartext“ auf dem Privatsender ATV.

Die Frauen und das "Gwirks mit der Quote"
Familienministerin Sophie Karmasin ist eine von fünf Frauen im Team der 16-köpfigen Bundesregierung. Die frühere Unternehmerin, die seit einem Jahr für die ÖVP das Familienministerium leitet, setzt sich im Gespräch mit Martin Thür für die „Flexi-Quote“ ein, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Gesetzliche Quotenregelungen hält sie für „zu starr und zu strikt“, sie setzt auf Flexibilität, Anreizmodelle und Freiwilligkeit.

SPÖ-Parteirebellin Sonja Ablinger schied nach der letzten Wahl aus dem Nationalrat aus. Dort beträgt der Anteil an weiblichen Abgeordneten derzeit 30 Prozent. Nach dem Tod von Parlamentspräsidentin Barbara Prammer und den darauffolgenden Personalrochaden hätte Ablinger wieder zum Zug kommen müssen – hätte sich die SPÖ an ihr eigenes Statut und die darin festgehaltene Quotenregelung gehalten. Dass einem Mann der Vorzug gegeben wurde, erhitzt besonders im Vorfeld des roten Parteitags am 28. und 29. November die Gemüter vieler Sozialdemokratinnen. Es gebe viel „Unmut bei den Frauen“, sagt Ablinger.

Noch drastischer stellt sich der Frauenanteil in Führungspositionen in der Wirtschaft dar: Unter den Top 200 österreichischen Unternehmen haben lediglich zwölf Prozent eine weibliche Geschäftsführung. Unternehmerin Eveline Steinberger-Kern Stein empfiehlt, öfter aufzuzeigen: „Wenn man wartet, bis man gefragt wird, (..) ist man schon die Zweite.“ Es sei „nicht schwierig, eine qualifizierte Frau zu finden, (..) aber es ist schwierig, einem qualifizierten Mann zu sagen: Du kommst jetzt nicht dran.“

Sendungsbeginn: Montag, 24. November, 22.25 Uhr auf ATV.

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